Bekannt ist er aucn für seine »DiaVision in Concert«-Abende, die er seit vielen Jahren schon gemeinsam mit dem Sänger und Musiker Mike Janipka gestaltet. Am 18. August findet die nächste Premiere statt.
Mit »Magische Landschaften - Sehnsuchtsorte« ist die neue Schau überschrieben. Aufführungsort ist die Hefenweiler-Insel vor der Experimenta, Beginn um 21.15 Uhr. Im richtigen Leben ist Roland Schweizer Leiter der Zentralen Studienberatung an der Fachhochschule Heilbronn. Dort richtet er von Zeit zu Zeit besondere Fotoausstellungen aus und hält Vorlesungen über Fotografie, um Studenten an die Kunst heranzuführen.
Roland Schweizer ist Autodidakt. Sein erster Fotoapparat war eine Pocket-Kamera, auch »Ritsch-Ratsch« genannt, ein Kultobjekt aus den 70er Jahren. Als Teenager kaufte er sich seine erste Spiegelreflex-Kamera. Bis heute hat er 73 Fotokalender mit einer Auflage von weit über einer Viertelmillion Exemplaren herausgebracht und 20 Bildbände. Derzeit ist ein Bildband über Heilbronn in Arbeit, der zur Bundesgartenschau erscheinen wird. Neben Heilbronn und der Region ist Island immer wieder ein Thema. Seit 20 Jahren hält ihn dieses Land im Bann. 25 Mal war er schon dort und bei jedem Besuch zeigt sich die überwältigende Landschaft in einem neuen Kleid. Besonders fasziniert ihn das Licht. Nirgends auf der Welt fühlt er sich so mit der Natur verbunden wie dort.
Roland Schweizer ist inmitten der idyllischen Landschaft des Weinsberger Tals aufgewachsen und lebt seit langem in Löwenstein. Urwüchsigkeit ist für ihn Lebenselixier. Er beklagt die Oberflächlichkeit der Menschen, das Gehetztsein, die Rücksichtslosigkeit und Ignoranz im alltäglichen Umgang miteinander. Auch und vor allem was die Ausbeutung der Erde betrifft. Und er hält sehr bewusst mit seiner Art zu fotografieren dagegen. Fotografieren sei malen mit Licht, sagt er, für den die Bezeichnung Fotograf bei Weitem nicht ausreicht. Roland Schweizer ist ein Fotokünstler, ein Fotopoet. So authentisch wie er selbst ist, sind auch seine Bilder: Stets fokussiert auf das Wesentliche, das sich oft erst während des Fotografierens erschließt - in der Ruhe, in der Konzentration auf das, was wichtig ist. Das sei ein meditativer Vorgang, der alles andere vergessen lasse, sagt er. Roland Schweizer dokumentiert nicht, so wie es Berufsfotografen tun. Er interpretiert. »Fotografieren bedeutet sehen lernen«, erklärt er.
Und das versucht er in seinen Workshops zu vermitteln, die er unter anderem auch in Island gibt. Bevor er zur Kamera greift, lässt er den Ort auf sich wirken, lotet Licht und Perspektive aus und benötigt nicht selten mehrere Anläufe, bis der optimale Zeitpunkt gefunden ist, um auf den Auslöser zu drücken. »Dieses Abwarten können, das muss man aushalten«, sagt er.
Obwohl er schon die halbe Welt bereist hat, hat er noch ein großes Traumziel: Alaska. Da war er noch nie. Der Titel für einen Bildband ist bereits formuliert: »Im Licht der Wildnis«. Mit Fotos aus Alaska und Island.