Der Limbacher meldet sich mit seiner neuen Single »Ein Mann Ein Wort« zurück – und verrät im Interview mit MORITZ, wie er mit seinem Erfolg umgeht.
Seit deiner Single »Himmel« 2017 war von dir eine ganze Weile lang nichts zu hören. Wo warst du eigentlich?
Es war alles sehr überraschend. Dass ich mit meinem ersten eigenen Song mal eben direkt beim Management der Fanta 4 gelandet, war der Wahnsinn! Und dann stehst du da und hast Demos und Ideen, aber die persönliche Messlatte ist nach so einem Erfolg deutlich höher. Ich musste mir halt klarmachen: Okay, du wolltest immer in der Champions League spielen, jetzt tust du das und jetzt möchtest du auch das Niveau halten. Deshalb haben wir gesagt, wir setzen uns jetzt erstmal ein Jahr lang hin und schreiben Songs. Und genau das haben wir auch gemacht.
Was war dir während der Arbeit an der zweiten Single besonders wichtig?
Dass man die verschiedenen Facetten von Patrick Noe sieht. »Himmel« war ja eher eine Midtempo-Ballade, ich wollte also zeigen, dass es mit »Ein Mann Ein Wort« auch etwas rockiger geht. In meiner Musik sind so viele Einflüsse, die sich miteinander vermischen und das möchte ich auch zeigen.
Was bedeutet das Sprichwort »Ein Mann Ein Wort« für dich?
Die Idee zu dem Song kam durch die Unzuverlässigkeit vieler Handwerker. Mir ist aufgefallen, dass heutzutage alles nur noch über WhatsApp geht und abgesprochene Termine plötzlich und unpersönlich abgesagt werden. Früher hattest du noch einen Handschlag und das Gegenüber hat dir damit sein Wort gegeben. So habe ich dann weiter überlegt, dass es das ganze Konzept »Ein Mann, ein Wort« so gesehen eigentlich gar nicht mehr gibt. Das persönlich Verbindliche, das »Ich schaue dir in die Augen« geht durch das Digitale immer mehr verloren, stattdessen bewerten Menschen auf Tinder per Wisch nach rechts oder links.
Du hast erneut mit Andreas »Bär« Lesker zusammengearbeitet. Wie funktioniert es zwischen euch beiden mittlerweile?
Die Zusammenarbeit ist ganz einfach: Ich schreibe die Songs und schicke sie dann Bär zu und er meldet sich dann und sagt entweder »Wow, coole Nummer!« oder »Hmm, schau da nochmal drüber.« Mittlerweile hat sich da eine echte Freundschaft entwickelt, ich war auch schon zu Weihnachten oder Geburtstagsfeiern eingeladen. Das weiß ich sehr zu schätzen, er ist ja seit über 30 Jahren erfolgreich im Geschäft, managet die Fanta 4 und nimmt sich aber immer die Zeit und unterstützt mich in dem, was ich tue und das ist einfach unglaublich wertvoll.
Bist du mit der bisherigen Resonanz zufrieden? Und wann kommt endlich das erste eigene Album?
Mega! Innerhalb von zwei Wochen haben wir bei Apple Music über 17.000 Plays gehabt, es wurde im Radio bereits in ganz Deutschland gespielt. Anschließend haben wir natürlich erstmal gedacht »Jetzt brauchen wir unbedingt ein Album«, aber mittlerweile sagt mir mein Gefühl eher, dass heutzutage niemand mehr in den Laden geht, um sich ein neues Album zu kaufen. In den heutigen Streaming-Zeiten ist es tatsächlich besser, einfach konstant Songs zu veröffentlichen, vielleicht eine kleine EP zu machen und dann aber rauszugehen und das Zeug live zu spielen.
Zwischen Live-Terminen und Arbeit im Studio bist du viel unterwegs. Wie ist es, wieder in der Heimat in Limbach zu sein?
Da ich gerade zum zweiten Mal Vater geworden bin, ist es extrem wichtig für mich geworden, öfter abzuschalten und sich Zeit für die Familie zu nehmen. Ich liebe es, wenn ich mal in der Großstadt bin, aber dann freue ich mich auch wieder, wenn ich zurückkomme, fast jeden in Limbach kenne und einfach die Natur und die Ruhe genießen kann. Wenn ich beim Bäcker mit »Ach, Morgen Patrick« angesprochen werde, dann weiß ich, ich bin zuhause.