Foto: Handwerkskammer Heilbronn-Franken
BuGa Gewerbliche Schule
Metall, Farbe und Holz – in drei Werkstätten der Gewerblichen Schule in Schwäbisch Hall ist die Bundesgartenschau Heilbronn (BUGA) derzeit allgegenwärtig. Denn die Berufsfachschüler und Lehrlinge fertigen dort mit Unterstützung ihrer Lehrer als Projektarbeit die Inneneinrichtung für den Handwerkspavillon. Er soll während der Bundesgartenschau vom 17. April bis 6. Oktober 2019 den Besuchern die ganze Vielfalt des Handwerks vor Augen führen und Werbung für die Berufe machen. Das ist natürlich auch im Sinne der Berufsschule.
Holzarbeiten fast fertig
In der Holzwerkstatt findet sich derzeit fast in allen Räumen ein bisschen BUGA. Die Einzelteile des Regals für die Ausstellung im Pavillon sind teils bereits fertig, teils noch beim Lackieren. Die Sitzhocker sind bereits montiert, während die Werkbank gerade noch den letzten Schliff bekommt. Mit über sechs Metern Durchmesser nimmt der runde Tisch aufgebaut einen ganzen Raum ein. Die Fertigung der fünf einzelnen Platten, 36 Füßen und neun abnehmbaren Arbeitsplatten hat etwa drei Tage gedauert, erklären die beiden Fachlehrer Clemens Kastner und Andreas Noller. Insgesamt rund 70 Schreinerlehrlinge haben an dem BUGA-Projekt mitgearbeitet. „Jetzt werden noch die Oberflächen geschliffen und grundiert“, erklärt Kastner. In rund zwei Tagen, schätzt er, sind die Arbeiten fertig.
Laser im Einsatz
In der Metallwerkstatt entstehen zur gleichen Zeit die sogenannten Berufeframes. Sie bestehen aus je drei verbundenen Metallrahmen, die auf insgesamt zwei mal drei Metern typische Arbeitsutensilien aus sieben Gewerkegruppen des Handwerks zeigen. Unterstützt von den Schülern der ein- und zweijährigen Berufsfachschule fertigt Peter Wratschko die insgesamt 21 Teile der Installation auf einer CNC-Lasermaschine. Die moderne Maschine konnte sich die Schule im Rahmen der Förderung als Lernfabrik 4.0 im Jahr 2017 anschaffen. Der Laser schneidet die Formen aus einer drei Millimeter dicken Stahlplatte. Dazu überträgt Peter Wratschko zunächst die Entwürfe einer Grafikerin in das CNC-Programm. Rund eine halbe Stunde dauert das – je nachdem wie kompliziert die Vorlagen sind. An der Maschine selbst dürfen dann die Schüler ran. Trotz High-Tech ist dabei Konzentration gefragt: „Die Ausschnitte fallen nicht immer sauber nach unten, wie es sein sollte. Da müssen wir dann eingreifen“, erklärt Peter Wratschko. Wenn aber alles glatt läuft, kommt der Rahmen nach rund 11 Minuten fertig aus der Maschine.
Letzter Schliff und Farbe
Acht Frames sind bereits fertig gelasert und in die nächste Werkstatt umgezogen. Zwölf Malerlehrlinge im ersten Lehrjahr bereiten sie in der Farbwerkstatt auf das Lackieren vor. Das heißt zunächst einmal entgraten, schleifen und entfetten. „Diese Vorarbeiten entscheiden darüber, wie gut das Endergebnis wird“, weiß Fachlehrer Clemens Herrmann. Anschließend wird noch ein Rostschutz als Grundierung aufgetragen, bevor die Frames ihre endgültige schwarze Lackierung bekommen. „Pro Einzelteil dauert das etwa vier bis fünf Stunden – ohne das Trocknen“, erklärt Herrmann. Das Projekt passt aber gerade gut – auf dem Lehrplan steht ohnehin Metallbearbeitung an. Aber: „Das ist schon eine Herausforderung mit den vielen Ecken und Rundungen der Frames“, weiß Herrmann. „Und das Ganze auch noch senkrecht.“ Aber seine Schüler hängen sich rein. „Die BUGA ist bei denen schon ein Thema. Sie waren auch stolz, dass sie dabei sein können“, betont er.