Die Vorbereitungen für die Stadtausstellung Neckarbogen laufen planmäßig und sind gut in der Zeit. Mittlerweile sind die ersten Bauanträge eingereicht, für alle sieben Grundstücke im mittleren Baufeld I haben die Investoren die entsprechenden Unterlagen bei der Stadt abgegeben. Sobald die Baugenehmigung vorliegt, können die Kaufverträge beurkundet werden. Der Baubeginn muss spätestens bis 31. Juli 2016 erfolgen. Der Gemeinderat hat am Dienstag, 2. Februar, in nichtöffentlicher Sitzung die Verkaufsentscheidung für 20 der insgesamt 22 Grundstücke getroffen. Sie gehen an die im Investorenauswahlverfahren bestimmten Investoren.
Außerdem hat der Gemeinderat den Weg frei gemacht für zwei weitere Grundstücke im Baufeld J der Stadtausstellung Neckarbogen. Auf dem Grundstück J1 soll die Stadtsiedlung Heilbronn ein neungeschossiges Holzhybridhaus errichten, das ursprünglich die Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH (WHS), Ludwigsburg, nach einem Entwurf der Architekten Wittfoht, Stuttgart, realisieren sollte. Die Stadtsiedlung wird dort Pläne der Architekten Kaden & Lager, Berlin, umsetzen.
Der Gemeinderat folgte damit der einstimmigen Empfehlung des Bewertungsgremiums, das die Arbeit unter insgesamt sechs Bewerbungen als hochwertig und innovativ ausgewählt hatte. Ausschlaggebend dabei war das von der Stadtsiedlung vorgelegte Nutzungskonzept für das Gebäude. Dieses sieht ausschließlich Mietwohnungen vor, darunter auch geförderten Wohnungsbau. Oberbürgermeister Harry Mergel begrüßt diese Entwicklung: „Die soziale Mischung im Neckarbogen ist uns sehr wichtig. Diese Entscheidung geht in die richtige Richtung“, sagte er am Mittwoch vor der Presse.
Mit dem Bau des Holzhybridhauses erweitert die Stadtsiedlung ihr Engagement in der Stadtausstellung Neckarbogen um ein weiteres Vorhaben. Im nördlichen Baufeld H wird sie ein Kinderhaus mit Tagesstätte und zusätzlichen Angeboten bauen, daneben außerdem ein reines Wohnhaus mit Mietwohnungen. Dort ist ebenso geförderter Wohnbau vorgesehen.
Auch für das Grundstück J 5 ist ein neuer Investor gefunden. Nachdem die Kirchen ihr ökumenisches Projekt aufgegeben haben, hat der Gemeinderat die Paulus Wohnbau GmbH, Pleidelsheim, als Investor ausgewählt. Sie wird die vorliegenden Pläne des Architekturbüros Müller, Heilbronn, übernehmen, das bisherige Nutzungskonzept aber modifizieren und dabei auf den vorgesehenen Raum der Stille verzichten. Neben Café und Gemeinschaftssräumen sollen Studentenwohnungen integriert werden. Das Grundstück war außerhalb des Investorenauswahlverfahrens für ein ökumenisches Projekt der evangelischen, katholischen und evangelisch-methodistischen Kirche reserviert worden.
Noch keine Entscheidung dagegen ist für das Grundstück J6 getroffen. Dort hat die Dr. Bolz Immobilien GmbH, Stuttgart, Ende Januar erklärt, ihr Projekt nicht mehr realisieren zu wollen. Vier Bewerbungen liegen bereits vor. Der Gemeinderat wird voraussichtlich in seiner nächsten Sitzung über eine Empfehlung der Baukommission entscheiden. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir auch dort unseren Qualitätsstandard halten werden“, sagt BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas.
Seit dem Investorenauswahlverfahren Anfang 2015 begleitet die BUGA die Stadtausstellung Neckarbogen und das Entwicklungs- und Qualitätsmanagement kontinuierlich. Regelmäßig finden Gespräche mit Investoren und Architekten der drei Baufelder statt, um eine enge Abstimmung sicherzustellen. Auch die Baukommission, die Fachgutachter innerhalb des Bewertungsgremiums, tritt immer wieder zusammen, um Planstände zu besprechen und Änderungen freizugeben oder abzulehnen. Sie gibt außerdem Hinweise zur Überarbeitung, um die im Wettbewerb zugesagten städtebaulichen und architektonischen Qualitäten zu gewährleisten. „So wird der Qualitätsanspruch an das neue Quartier gehalten“, sagt Faas. Vor der Verkaufsentscheidung der Grundstücke durch den Gemeinderat gab die Baukommission eine Stellungsnahme zum jeweiligen Planstand ab.