Fotos: Tobias Metz
Nature Vision 2018
Mit einigen wichtigen Neuerungen traten Festivalleiter Ralph Thoms und der Vorsitzende des Natur Vision Fördervereins Dr. Kay Hoffmann vor ihr Eröffnungspublikum: So gibt es im internationalen Filmwettbewerb nun einen Kurzfilmpreis, der 2018 erstmals sehr erfolgreich unter dem Motto »Die (Un)Endlichkeit des Plastiks« ausgeschrieben wurde. Der Preis wird von der Audi Stiftung für Umwelt GmbH gefördert und ist mit 5.000 Euro dotiert. Neu ist auch die Kooperation mit der »Landesinitiative Unser Neckar«. Am Sonntag um 11.00 findet die Preisverleihung ihres Kurzfilmwettbewerbs »Neckarperspektiven« statt. Die Preise wird Umweltminister Franz Untersteller überreichen.
Eine neue Idee, die über das Filmfestival hinausgeht, verfolgt NaturVision mit dem Modellprojekt »Die Plastikfreie Stadt«. Hier soll eine Handlungsleitfaden für Kommunen entwickelt werden, die Wege suchen, Plastik mehr und mehr zu vermeiden. »Denkanstöße für ein nachhaltiges Leben zu geben« – so Dr. Kay Hoffmann –, dies verbinde NaturVision mit dem Übermorgen Markt aus Stuttgart, der in diesem Jahr erstmals den Markt rund um die große Open Air Leinwand gestaltet.
Tanino Bellanca, Medienbeauftragter der Stadt Ludwigsburg, der stellvertretend für Oberbürgermeister Werner Spec die Gäste begrüßte, betonte, dass Nachhaltigkeit nicht nur eine ökologische, soziale und ökonomische, sondern auch eine kulturelle Dimension habe. NaturVision sei hierfür ein wunderbares Beispiel, weil es Ludwigsburgs nachhaltiges Stadtentwicklungskonzept mit der kulturellen Vermittlung wichtiger Umweltthemen bereichere.
Zu den Unterstützern des Festivals zählt auch die MFG Baden-Württemberg. Ihr Geschäftsführer Prof. Carl Bergengruen gratulierte sehr herzlich zum Qualitätssiegel »Projekt Nachhaltigkeit 2018«, das NaturVision als einziges Festival in Deutschland jüngst vom Rat für nachhaltige Entwicklung erhalten hat.
Festivalpate Andreas Hoppe setzte sich im Gespräch mit Ralph Thoms leidenschaftlich für das aktuelle Sonderthema »Landschaften der Zukunft« ein. Ihn berührt vor allem die »zunehmende Verödung der ländlichen Räume«, das Artensterben durch Monokulturen und Pestizideinsätze. Gleichzeitig aber ist er überzeugt davon, dass Natur sich auch regenerieren kann, wenn nur die Menschen rechtzeitig umdenken.
Die beiden Eröffnungsfilme zeigten, welch wunderbare Möglichkeiten gerade das Medium Film hat, die Einzigartigkeit der Natur zu vermitteln. So fängt der Timelaps Kurzfilm »Alive« von Florian Nick in 54.000 Einzelfotos die Weite Kanadas ein. »Sex, Lies and Butterflies – Wunderwesen Schmetterling« von Ann Johnson Prum erzählt in großartigen Filmbildern vom immerwährenden Kreislauf der Verwandlung im Leben der Schmetterlinge und macht gleichzeitig deutlich, wie fragil und bedroht unser Ökosystem ist und dennoch oft überraschende Überlebensstrategien bereithält.
Auf besondere Filmhighlights in den nächsten Tagen machte Dr. Kay Hoffmann aufmerksam. Darunter die internationale Premiere des tschechischen Films »Ark of Lights and Shadows« (Sonntag, 20 Uhr Central Filmtheater) der Martin und Osa Johnson porträtiert, heute vergessene Pioniere des Natur- und Tierfilms, die einst von Charlie Chaplin und dem britischen Königshaus geschätzt wurden. Mit einer Auswahl an Animationsfilmen ist am Sonntagnachmittag um 14 Uhr das Internationale Trickfilmfestival Stuttgart zu Gast, das die Film- und Medienfestival gGmbH veranstaltet. Sie unterstützt als Mitveranstalter seit vielen Jahren auch NaturVision. Beim neuen Geschäftsführer Dieter Krauß bedankte sich Festivalleiter Ralph Thoms ebenso herzlich wie bei der Stadt Ludwigsburg und den treuen Preisstiftern, bevor er das vegetarische Büffet für eröffnet erklärte.