Foto: HMG Heilbronn
Theaterschiff Heilbronn
Getreu dem Motto »Kulturentwicklung ist Stadtentwicklung« hat die Stadt Heilbronn im Jahr 2017 begonnen, einen Kulturentwicklungsplan aufzustellen. Vergangenen Herbst war die neue Kulturkonzeption in trockenen Tüchern und wurde jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt. MORITZ-Redakteurin Simone Heiland fragte bei Heilbronns Kulturdezernentin Agnes Christner nach.
Agnes Christner
Kulturdezernentin Angnes Christner.
Frau Christner, was ist für Sie die Quintessenz aus der vorliegenden Kulturkonzeption?
Mit der Kulturkonzeption werden nicht nur die zentralen Leitlinien für das kulturelle Handeln in den kommenden Jahren formuliert, sondern es wird auch ein klares Bekenntnis zur Förderung von Kunst und Kultur in unserer Stadt deutlich. Kultur sehen wir als wichtige Querschnittsaufgabe. Gleichzeitig wurde in dem einjährigen partizipativen Prozess deutlich, wie hoch das Bedürfnis der Kulturschaffenden nach Räumen, Beratung, Anerkennung und Unterstützung ist.
Warum ist Kultur für eine Gesellschaft wichtig?
Kunst und Kultur haben nicht nur eine ästhetische Dimension, sondern waren und sind darüber hinaus immer politisch. Sie halten der Gesellschaft mit ihren spezifischen Ausdrucksformen seit jeher einen Spiegel vor und verstehen sich als Forum für die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Veränderungen und Entwicklungen. Kunst und Kultur leisten einen wichtigen Beitrag zur politischen Willensbildung, zum demokratischen Konsens und zu einem friedlichen Zusammenleben – gerade auch in Heilbronn, einer Stadt der Vielfalt. Ich freue mich sehr, dass der Gemeinderat dies durch seinen einstimmigen Beschluss der Kulturkonzeption bekräftigt hat.
Die Stadt Heilbronn stellt im Doppelhaushalt 2019/2020 für die Kulturförderung mit jeweils 60.000 Euro doppelt so viele Mittel zur Verfügung wie in den Vorjahren. Das klingt nach einem klaren Bekenntnis zu Kunst und Kultur. Wer wird vor allem davon profitieren?
Mit dem Doppelhaushalt 2019/2020 hat der Gemeinderat der Stadt Heilbronn die Förderung der Freien Kulturarbeit von 30.000 auf 60.000 Euro erhöht, um kulturelle Aktivitäten aus der Freien Szene stärker zu fördern. Damit ist ein erstes Anliegen der Kulturförderung bereits umgesetzt. Die Überarbeitung der Förderrichtlinien steht als nächster Schritt an. Des Weiteren wurden Mittel für das Soziokulturelle Zentrum eingestellt und Anpassungen
beim Wirtschaftsplan des Theaters vorgenommen sowie viele Erhöhungsanträge bei der institutionellen Förderung genehmigt. Für dieses klare Bekenntnis zur nachhaltigen Kulturförderung in unserer Stadt bin ich sehr dankbar.