Die meisterhaften Werke des in Berlin lebenden Künstlers René Wirths kommen nach Kornwestheim. Die Ausstellung mit dem Titel "Time is on my side" sind ab Samstag, 10. Juli 2021, im Museum im Kleihues-Bau ausgestellt. Anlässlich der neuen Ausstellung lädt das Museum bereits am Abend zuvor (Freitag, 9. Juli 2021) von 17 bis 21 Uhr zu einem Soft-Opening ein.
René Wirths stellt in seinen Bildern die wichtigste Frage des Lebens: die nach unserer eigenen Existenz. In einem Archiv der Dinge sammelt er die vielschichtigen Ebenen hinter der scheinbar offensichtlichen Bildwirklichkeit. Die gemalten Objekte sind von unglaublicher Perfektion und doch will René Wirths kein Trompe-l’oeil erzeugen. Die schiere Größe der Sujets hält davon ab, den Gegenstand für real zu halten. Die Farbschichten seiner Gemälde bilden bei genauerem Hinsehen eine eigene Struktur. Eine abstrakte Welt aus Linien und Flecken, die mit dem Objekt, das der Betrachter gerade noch aus der Entfernung wahrgenommen zu haben mag, scheinbar nichts mehr zu tun hat.
Der Begriff der realistischen Malerei mag auf das Oeuvre von René Wirths zwar zutreffen, und auch lassen sich seine Werke ohne die zahlreichen Verweise in die Kunstgeschichte in seiner Komplexität nicht ausreichend erfassen, doch die unerbittliche und analytische Methode der Wirklichkeitserfassung zeigt seine hochgradig konzeptionelle Herangehensweise auf. Diese inhaltlichen Verbindungen schaffen eine konzeptuelle Ebene der Metakunst, auf der sich die verschiedenen Stränge des kollektiven Bildgedächtnisses aus Kunst- und Alltagsgeschichte miteinander verknüpfen. Auch die Nähe seiner Arbeitsweise zu den Werken des Fotorealismus ist nur eine scheinbare. Obwohl die Sujets es vermuten lassen, nutzt René Wirths keinerlei fotografische Vorlagen oder Projektionstechniken für seine künstlerische Arbeit. Vielmehr porträtiert er in gewisser Weise die realen Objekte in seinem Atelier. Es geht ihm bei diesen Reproduktionen aber nicht um eine naturalistische Wiedergabe der Wirklichkeit, sondern um die visuelle Durchdringung aller Schichten des Gegenstandes. Sein leidenschaftliches Hinsehen gleicht einem zeitintensiven Übersetzungsprozess, bei dem er die individuelle Beschaffenheit des Objekts in ein überlebensgroßes Tafelbild transferiert.
Die Dichte des Farbauftrags beschreibt dabei die Summe seiner Beobachtungen und so zeugen seine vielschichtig aufgebauten Gemälde von einem nahezu sezierenden Blick, mit dem der Künstler seine Objekte durchdringt. Die Ruhe, mit der René Wirths diesen Prozess der Aneignung vollzieht, wird auch auf den Betrachter übertragen – dieser sieht die Gegenstände seines Alltags und damit sein eigenes Leben mit neuen Augen. Begleitend zur Ausstellung findet im gesamten Zeitraum ein umfangreiches Programm für unterschiedliche Altersgruppen statt. Die Werke des Künstlers werden bis zum 23. Januar 2022 zu sehen sein. Das Team des Museums im Kleihues-Bau freut sich auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher.
Info:
Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag von 11:00 bis 18:00 Uhr, www.museen-kornwestheim.de,Telefon: 07154-202-7401, museen@kornwestheim.de Das Soft-Opening findet unter den geltenden Hygienevorschriften statt.