Bereits zum neunten Mal verlieh der Verein schwäbische mund.art e.V. den Sebastian-Blau-Preis für schwäbische Mundart. Die renommierte Auszeichnung wird von Schwaben Bräu als Hauptsponsor mit 5.000 Euro unterstützt. Das Wettbewerbsfinale mit anschließender Preisverleihung fand am 18. Oktober in der Rottenburger Festhalle ohne Publikum statt. Der mit 2.500 Euro dotierte Hauptpreis ging an „Die Traufgängerinnen“. Das Mutter-Tochter-Gespann aus St. Johann überzeugte die Jury mit ihrer von Bernhard Krause vertonten Ballade „Julius“.
Die Ballade, die Susanne Wahl-Eder und ihre Tochter Mona Maria Weiblen vortrugen, erzählt von einem Großvater, der mit gebrochenem Herzen zwei Weltkriege überlebt hat. „Wo heute Misstrauen auf Schweigen folgt, verströmt dieses Lied Vertrauen, Zutrauen, Neugierde, Verständnis und Zuneigung. Das ist es, was rührt“, bemerkte Blaupreis-Organisator Pius Jauch in seiner Laudatio.
Foto: Jürgen Weber
Sebastian Blau Preis
Der zweite Preis ging an Elena Seeger.
Mit dem zweiten Preis zeichnete die Jury das Lied „Meditation“ der 28jährigen Elena Seeger aus. Die Wahl-Stuttgarterin mit Burladinger Wurzeln erzählte im Stil einer zeitgenössischen Vocal-Group minimalistisch eine Geschichte im schwäbischen Idiom.
Foto: Jürgen Weber
Sebastian-Blau-Preis_3
"Subbr Sach“ belegte den dritten Platz.
Der dritte Preis ging an „Subber Sach“. Nach ihrem Publikumserfolg beim Blaupreis 2014 für Kurzfilm landeten sie dieses Jahr wieder in den Siegerrängen.
Foto: Jürgen Weber
Sebastian-Blau-Preis_4.jpg
Den erstmals ausgeschriebenen Internetpreis gewann „Gäumoggl“.
Die Preisgelder in Höhe von 2.500, 1.500 und 1.000 Euro stellte Schwaben Bräu. „Als traditionsreiches regional verankertes Unternehmen liegt uns der schwäbische Dialekt sehr am Herzen. Wir identifizieren uns mit der schwäbischen Kultur, der Sprache der Region und den Menschen“, sagt Stefan Seipel, Marketingleiter der Familienbrauerei Dinkelacker.
Den erstmals ausgeschriebenen und mit 500 Euro dotierten Internetpreis, bei dem schon im Frühsommer fast 1.000 Facebook-User ihre Stimme an eines von 36 Liedern vergeben hatten, ergatterte die Party- und Bierzeltband Gäumoggel mit ihrem Ohrwurm „Nacktbada em Neggr“.
Der Sebastian-Blau-Preis
Von insgesamt 56 Einsendungen wählte die Jury acht Gruppen für das Finale aus. Mund.art-Vorsitzender Dr. Wolfgang Wulz zeigte sich erleichtert über die Chance, den über ein Jahr lang akribisch vorbereiteten Liedermacherpreis in einem „musikalischen Geisterspiel“ ohne Publikum über die Bühne zu bringen. Am Sonntag, 25. Oktober 2020 wird um 21.05 Uhr in SWR 4 ein Zusammenschnitt der Veranstaltung gesendet.