Das Museum Ritter präsentiert in einer Einzelausstellung Werke von Şakir Gökçebağ, der in seiner Kunst einfachen Alltagsobjekten wie etwa einem Schuh eine neue Ästhetik verleiht. Er hat zu einer erfrischend originellen Spielart des Minimalismus gefunden. Der türkischstämmige Künstler verfremdet die bekannten Gegenstände, sodass deren ursprüngliche Funktion zwar noch erkennbar ist, zugleich aber erscheinen die Dinge in überraschend andersartiger Gestalt. Die rund 20 vorgestellten Arbeiten schärfen den Blick für die Schönheit des Alltäglichen, stets begleitet von einem Augenzwinkern.
Wie sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche Künstlerinnen und Künstler in Italien vom realen Gegenstand lösten, zeigt die Ausstellung »Tutto bene!« mit Werken aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter. Sie widmet sich dem spezifischen Beitrag Italiens zur Abstraktion und Gegenstandslosigkeit und wirft einen Blick auf verschiedene Strömungen und Positionen, die die Entwicklung in den vergangenen hundert Jahren mitgeprägt haben. Über70 Bilder, Reliefs, Objekte und kinetische Werke vermitteln einen Eindruck davon, wie unterschiedlich die Prinzipien der Geometrie und Mathematik interpretiert werden können. So bestimmen frei komponierte, fast zeichenhafte Formelemente die Malerei des Movimento d’arte concreta, wohingegen Raster und serielle Strukturen die Werke der Arte programmata in Vibration und Bewegung versetzen.
Şakir Gökçebağ »Twists & Turns« & »Tutto bene!« Italienische Kunst aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter bis So. 16. April 2023, Di. bis So. 11 bis 18 Uhr, Alfred-Ritter-Straße 27, 71111 Waldenbuch, www.museum-ritter.de