Die Stadt Kornwestheim verfügt über eine repräsentative Kunstsammlung, die große Namen der abstrakten Kunst zu bieten hat. In der Schau „Eine Frage der Form“ finden nun ausgewählte Kunstwerke den Weg aus den Museumsdepots in die Ausstellungsräume. Wichtige Vertreter der Abstraktion wie Max Ackermann, O. H. Hajek und Günther C. Kirchberger treffen auf zeitgenössische Positionen wie Isa Dahl und Manuela Tirler.Diesen Werken treten in der Ausstellung Objekte der umfangreichen städtischen Kulturgeschichtlichen Sammlung auf besondere Weise gegenüber.
Kunst und Alltagsdesign begegnen sich in der gemeinsamen Präsentation und eröffnen dabei ganz überraschende und neue Perspektiven. Durch das Zusammenspiel von Objekten, Skulpturen, Zeichnungen, Gemälden, Möbeln, Textilien und Keramiken in den verschiedenen Ausstellungsbereichen werden manche Parallelen deutlich. Bisweilen genügt dabei eine Ähnlichkeit in der formalen Gestaltung oder der Farbigkeit, um ein Kunstwerk mit einem Designobjekt in einen Dialog zu versetzen, der die Besucherinnen und Besucher mit einbezieht, denn, um es mit den Worten des Philosophen David Hume auszudrücken: Die Schönheit der Dinge existiert im Geist dessen, der sie betrachtet.
Dass sich die Designer/-innen genau wie Bildende Künstler/-innen voneinander inspirieren und beeinflussen ließen, steht inzwischen außer Frage. So können zwischen den verschiedenen Exponaten auch überraschende zeitgeschichtliche Bezüge entstehen oder sich formalästhetische Parallelen oder kunsthistorische Querverweise entwickeln. Seit ihren Anfängen hat Abstrakte Kunst in immer neuen Varianten, Stilrichtungen und Zusammenhängen weltweit ihren Platz in der Kunstszene behauptet.
Die Ausstellung „Eine Frage der Form“ öffnet nun den Horizont für diese verschiedenen Kunstrichtungen und zeigt sowohl formale Verbindungen als auch ästhetische Parallelen auf. Darüber hinaus begleitet sie sich zunehmend abstrahierende Landschaftsdarstellungen auf dem Weg in die Abstraktion, präsentiert informelle Positionen in ihrer Abkehr von der geometrischen Abstraktion und zeigt zudem sich davon wiederum abgrenzende Werke Konkreter Kunst.
Den Prozessen des Un(ter)bewussten folgend, bauen die ausgewählten Objekte der Kulturgeschichtlichen Sammlung eine visuelle Brücke zur gesehenen abstrakten Kunst, öffnen das Tor hinein in eine assoziative Welt und schärfen den individuellen Blick auf die kollektive kulturhistorische Erinnerung.
Ein buntes Rahmenprogramm und verschiedene Vermittlungsangebote für alle Zielgruppen vervollständigen dieses besondere Ausstellungsprojekt. Es erscheint ein Katalog.
Info:
Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag von 11bis 18 Uhr sowie flexible Öffnungszeiten für Gruppen und Schulklassen. Telefon: 07154-202-7401, www.museen.kornwestheim.de museen@kornwestheim.de