In der aktuellen Ausstellung in der Kreuzkirche präsentiert die Stadt Nürtingen ein buntes Bouquet von Kunstwerken von Peter Gaymann, Aleš Lamr und Patrick Preller. Trotz der verschiedenen Kunstformen und Perspektiven sowie der unterschiedlichen Techniken und Mittel harmonieren alle ausgestellten Werke durch ihre Farbenvielfalt, Originalität und Witz miteinander.
Peter Gaymann wurde 1950 in Freiburg im Breisgau geboren, wohnte fünf Jahre in Rom und lebt heute am Starnberger See. Nach seinem Studienabschluss in Sozialpädagogik beschloss er, seiner künstlerischen Leidenschaft nachzugehen und machte sich 1976 als humoristischer Zeichner selbstständig. Seine Aquarelle zaubern mit einem Dreiklang aus Farbe, Form und Humor den Betrachtenden ein Lächeln ins Gesicht. Es sind Figuren – oftmals Hühner – die durch ihre Handlungen, Gedanken oder Gespräche eine Situation hinterfragen. Mit seinem Cartoonband »Huhnstage« von 1984 wurde er bekannt. Zahlreiche weitere Werke mit Karikaturen von Hühnern entstehen bis heute, darunter auch eine Zeichnung speziell für diese Ausstellung. Neben Hühnern, die zu seinem Markenzeichen wurden, zeigen zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle auch andere Themen wie menschliche Charaktere, Wein, Reisen oder Katzen. Gaymann gehört mit mehr als 100 Büchern, Millionen verkaufter Postkarten und regelmäßigen Zeichenkolumnen zu Deutschlands erfolgreichsten Cartoonisten. Aleš Lamr wurde 1943 in Olomouc/Olmütz geboren und verstarb 2024 in Prag. In der tschechoslowakischen Künstlerszene widmete er sich als einer der ersten Künstler der Pop Art. Seine zum Teil großformatigen Bilder bestechen durch leuchtstarke Farben, kontrastreiche geometrische Felder und schwingende Figurationen. Nach der Samtenen Revolution 1989 beteiligte er sich unter anderem an der Wandgestaltung der Präsidialkanzlei von Václav Havel, dem ersten demokratisch gewählten Staatspräsidenten Tschechiens, auf der Prager Burg. Lamr wurde mit zahlreichen Preisen geehrt. Neben dem Schwerpunkt auf Acryl auf Leinwand, Aquarell und Pastell auf Papier zählen Werke der Druckgrafik sowie plastische Arbeiten zu seinem Oeuvre und sind Teil bedeutender Sammlungen. Aleš Lamr gelang in den 1980er Jahren in der Tschechoslowakei der Durchbruch. Leuchtende Farben und geometrische Formen in Bewegung bestimmen seine Malerei der 1980er und 1990er Jahre. Diese spannende Phase steht im Fokus der Ausstellung. Ergänzend dazu werden Skulpturen von Patrick Preller präsentiert – freundliche Monster aus Metall. Patrick Preller wurde 1973 in Fürth geboren. Nach seiner Ausbildung als Kunstschmied studierte er Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und ist heute in Fürth als freischaffender Künstler tätig. Die von ihm entwickelte Figuren werden zwar »Monster« genannt, haben aber nichts Furchteinflößendes an sich. Mit ihren markanten Augen blicken sie den Betrachter freundlich an. In einem Hühnerstall mitten in der Kreuzkirche ziehen freundliche Hühner-Monster ihren Blick auf sich. Die Besuchenden können sich also auf einen Dialog aus Farben, Bewegung und humoristischen Details freuen. Ein vielseitiges Rahmenprogramm rundet den Kunstgenuss kulinarisch und musikalisch perfekt ab.
Das Gelbe vom Ei
Sa. 18. Januar bis So. 16. Februar,
Di. bis So., 12 bis 18 Uhr,
Kreuzkirche, Nürtingen,
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