Bollwerksturm und künstlerischer Beitrag am Götzenturm
Die Städtischen Museen Heilbronn zeigen über den Sommer unter dem Motto »Wir sind hier« fünf temporäre Kunstprojekte an herausragenden Plätzen in der Heilbronner Innenstadt.
Die Auswahl der Exponate hat im Oktober 2018 eine Jury unter dem Vorsitz von Heilbronns Kulturdezernentin Agnes Christner ermittelt. Die Künstler konnten sich die Standorte selbst aussuchen. Absicht ist es, dem Betrachter einen neuen Blick auf altbekannte Plätze zu vermitteln, zum Verweilen anzuregen und zu überraschen. Zu den Kunstobjekten gehören: Thomas Schüttes »One Man House« auf der Insel-Spitze. Das Kunst-Haus des Düsseldorfer Künstlers ist das erste seiner Art im deutschsprachigen Raum und dient als Atelier und als Rückzugsraum, von dem aus sich durch eine großen Luke die Außenwelt beobachten lässt. Richard Deacons Skulptur »It’s Like A Rock«. Der in London lebende Vogelmann-Preisträger thematisiert mit seinem Werk vor der Kunsthalle Vogelmann das Miteinander von Fläche und Raum.• Valentin Beinroths »Messboje IIfGS001«, in unmittelbarer Nähe zum Science Center Experimenta platziert. Es vermittelt sich nicht auf den ersten Blick, was es damit auf sich hat. Man müsse es ausprobieren, sagt der Künstler aus Frankfurt am Main.
Simone Demandts Fassadengestaltung am Parkhaus am Bollwerksturm. Zu sehen ist ein überdimensionaler Stadtplan. Er zeigt die Stadt zu einer Zeit, als sie noch von einer Stadtmauer umgeben war. »Sie sind hier« lautet der Titel der Baden-Badener Künstlerin. Das Motiv soll an die aktuelle Debatte über Ausgrenzung und Abschottung anknüpfen. Peter Rieks Arbeit »Gras wachsen lassen« im Rathaus-Innenhof. Der Heilbronner Künstler zeichnet die Konturen der Stadt vor ihrer Zerstörung am 4. Dezember 1944 nach. Schädelformen erinnern an die Schrecken des Kriegs und geben den Blick auf das Bodenmosaik von Blasius Spreng aus dem Jahr 1961 frei. Riek thematisiert Verdrängen und Vergessen der Bombardierung, die sich 2019 zum 75. Mal jährt.
Zu sehen bis 30. Juni. Bernd Hennigs »Der König auf seiner Insel« auf dem Vorplatz von St. Peter und Paul. Der Garten Eden ist Geschichte. Statt erholsamer Natur sieht man nur noch Plastikmüll - so die Symbolik, die der Birkenfelder Künstler ausdrücken will. Zu sehen ab 4. Juli.• Vanessa Henns »Spring-Brunnen« im Rathaus-Innenhof. Die Berliner Künstlerin will den dortigen stillgelegten Brunnen wiederbeleben. Zu sehen ab 4. Juli.