Am 10. und 11. Oktober findet bereits zum 6. Mal das Ellwanger Alamannen-Forum statt. Begleitend zur Sonderausstellung »Gut betucht« geht es ganz praktisch darum, zu zeigen, welche aufwendigen Arbeitsschritte notwendig sind, um Kleidung herzustellen.
An diesem Wochenende beleben verschiedene Darsteller das Alamannenmuseum und zeigen ihre Kunst. Die Besucher finden an verschiedenen Themenstationen viel Wissenswertes zum Anfassen, Ausprobieren und Erleben vor.
Bei den Alamannen wurde hauptsächlich Wolle verarbeitet. In unserer Zeit spielt der Rohstoff Wolle aber nur noch eine untergeordnete Rolle. Bei einem Schäfer – natürlich mit Schaf – können sich die Besucher über die Vorzüge alter Schafrassen informieren und darüber, welche Verwendungsmöglichkeiten es für dieses Produkt heute gibt. Die Textilproduktion war bei den Alamannen reine Handarbeit. Es gab keine Maschinen, die den Arbeitsprozess erleichterten. Aber es gab viele Spezialwerkzeuge, die für die Garn- und Textilerzeugung verwendet wurden.
Als Ausgangsmaterial griff man auf Rohstoffe aus der Natur zurück. Die wesentlichen Arbeitsschritte haben sich aber von den Anfängen durch die Jahrtausende nicht verändert. Noch immer müssen die Fasern zum Spinnen vorbereitet werden, erst dann kann daraus ein Garn entstehen. Durch das Weben wird daraus ein Stoff oder eine Zierborte. Die modische Welt der Alamannen war bunt. Wer es sich leisten konnte, zeigte sich schon damals in bunten Farben. Wie aber kommt ein schrilles Orange oder ein knalliges Rot ohne moderne Chemie zustande?
Die modische Welt der Alamannen war bunt oder auch elegant. Wer es sich leisten konnte, zeigte das mit seiner Kleidung. Aber ist das alles in unserer Zeit nicht ganz genauso?
Woher unsere heutige Kleidung kommt und wer heute diese herstellt, darüber geben die Mitglieder der Initiative Fairtrade-Town Ellwangen Auskunft. Welch überragende Rolle die Herstellung von Textilien in vergangenen Zeiten hatte, ist für uns heute nur sehr schwer nachzuvollziehen. Die Besucher können dies hier direkt miterleben. Ausgewählte Handwerker laden auch zum Ausprobieren ein. Im Einzelnen sind folgende Darstellungen und Mitwirkende vorgesehen: Josef Thomer: »Krainer Bergschafe«, Esther Schneller: »Spinnen mit der Handspindel«, Daniela Bittner: »Brettchenweben«, Mina Kaiser: »Weben am Gewichtswebstuhl«, Bianca Oettlin und Doro Braun-Zeuner: »Färben mit Pflanzen und Nadelbinden«, Initiative Fairtrade-Town Ellwangen: »Fair gehandelte Kleidung«. Weitere Mitwirkende sind Jürgen Heinritz, Jürgen Kolar, Daniel Kollmus und Sabine Maybaum.
An beiden Tagen findet jeweils um 15 Uhr eine Kuratorenführung durch die Sonderausstellung »Gut betucht – Textilerzeugung bei den Alamannen« statt.
Am Samstag ist von 15–17 Uhr auch die monatliche »Kunkelstube im Museum«, ein offenes Treffen für alle, die am Spinnen von Tier- und Pflanzenfasern interessiert sind.
Das Museumscafé ist natürlich geöffnet. Wer es lieber etwas herzhafter mag, den erwartet eine kleine, aber feine Auswahl von Speisen, die sicher auch den Alamannen geschmeckt hätten.
Das 6. Ellwanger Alamannen-Forum bietet somit wieder ein »buntes« Programm. Bei dieser Veranstaltung ist nur der übliche Eintritt zu entrichten, Nähere Informationen zum Programm und zu den Corona-Hygienebestimmungen sind im Internet unter www.alamannenmuseum-ellwangen.de (Bereich Aktuelles) erhältlich.
Leben an der Jagst – Textilerzeugung, bei den Alamannen, Sa. 10. und So. 11. Oktober, Alamannenmuseum, Ellwangen, www.alamannenmuseum-ellwangen.de