Gemeinsam mit Studierenden und Professoren der Hochschule Heilbronn hat sich das »Theaterlabor Stilbruch« ein klares Ziel gesetzt: Eine neue Form des Theaters zu schaffen, das vor allem auch junge Leute als Zielgruppe gewinnt. Die kreativen Köpfe vom »Stilbruch« sind die beiden jungen Theatermacher Tobias Frühauf und Philipp Wolpert. Finanzielle Unterstützung erhält das seit Mai 2019 bestehende Projekt von der KulturStiftung der Kreissparkasse Heilbronn und der Dieter Schwarz Stiftung. Die Stücke sind im Heilbronner »Mobilat« zu sehen.
Wie Dr. Thomas Braun, Geschäftsführer der KulturStiftung der Kreissparkasse, betont, hätten die beiden kreativen Köpfe ihn bereits im ersten Anlauf von ihrer Idee überzeugt: »Sie sind von ihrer Mission erfüllt, aber gleichzeitig diskussionsbereit. Uns haben sie damit voll und ganz überzeugt. Das kann nur ein Erfolg werden – wir sind ausgeprägt optimistisch!«
Schirmherrin des Theaterlabors ist Bürgermeisterin Agnes Christner. Auch sie äußert sich erfreut über die neuen kulturellen Aktivitäten in Heilbronn und unterstreicht die positiven Entwicklungen im Bildungscampus. »Der Titel ‚Universitätsstadt‘ belohnt, was hier entstanden ist. Es ist eine Bereicherung der Theaterszene«, äußert sie begeistert.
Bereits im Mai vergangenen Jahres wurde die erste Spielzeit mit der Eigenproduktion »Ein-Science-Fiction-Drama« eröffnet. Das Stück behandelt Themen von aktueller Bedeutung wie Künstliche Intelligenz oder Gentechnik, aber auch Futuristisches wie die erste Marsbesiedelung. Mitgewirkt haben bei dem von Dramatiker Tobias Frühauf geschriebenen Werk Studierende und Dozenten der Hochschule. Wolpert war es wichtig, sich zu inhaltlichen Fragen stets die fachliche Expertise der Professoren einzuholen. Die beiden Theatermacher möchten ein durchwachsenes Publikum begeistern, das sich aus jüngeren Leuten wie auch älteren Theaterfreunden zusammensetzt. »Nach einer Werbeinitiative kamen auch mehr Menschen aus dem klassischen Kulturpublikum, die vielleicht anfänglich einige Vorbehalte gegenüber dem ‚Mobilat‘ hatten. Von der technischen Ausstattung her ist es aber eine der besten Locations in Heilbronn«, erklärt Wolpert.
Für 2020 hat das »Theaterlabor Stilbruch« weitere Projekte geplant. Sie kreisen dabei um die zentrale Frage: Was muss ein Theater bieten, um auch für junge Leute attraktiv zu sein? Angesichts von Konkurrenzprogrammen wie Netflix kämen Jugendliche zunehmend seltener in klassische Aufführungen, erklärt der Regisseur. Gemeinsam mit Studierenden des Fachs Tourismusmanagement haben Wolpert und Frühauf daher eine statistische Erhebung durchgeführt, um die Zielgruppe der jungen Leute besser kennenzulernen und ihre Erwartungen an das Theater zu ermitteln: Welche Themen soll es behandeln, welche Musik gespielt werden? In welche Richtung soll es inhaltlich gehen?
Ferner wird das Theaterlabor in diesem Jahr einen Lehrauftrag an der Hochschule erhalten: Unter dem Motto »Students meets Culture« werden zahlreiche Workshops, z.B. Sprech- und Präsenztraining, angeboten. Das Format bietet der wachsenden Heilbronner Studierendenschaft also die Möglichkeit zur kulturellen Entfaltung.
Prof. Dr. Oliver Lenzen, Rektor der Hochschule Heilbronn, zeigt sich begeistert: »Sowohl Studierende als auch Professoren sind eingebunden. Wir machen es für die, die mitmachen und die diesen Geist nach Heilbronn tragen wollen.« Neben vielen weiteren Veranstaltungen wird im März das neue Technotheater »The Orange Moon« von Tobias Frühauf unter der Regie von Philipp Wolpert Premiere feiern und anschließend durch ganz Deutschland und die Schweiz touren.