BUGA 2019 HN
Die Bundesgartenschau in Heilbronn hat vom Start weg alle Erwartungen übertroffen: Die Resonanz der Besucher ist fast überschwänglich positiv. Das klassisch unbeständige April-Wetter kann und konnte ihnen nichts anhaben. Mit 350.000 Besuchern im ersten Monat »liegen wir ziemlich genau im Plan«, sagt Heilbronns Buga-Chef Hanspeter Faas. Über 80.000 Dauerkarten wurden inzwischen verkauft. Mehr als sich die Buga-Macher je erträumt hatten. Doch auch wenn diese Buga zweifellos den Anspruch haben darf, die beste Buga aller Zeiten zu werden, und trotz aller Freude und Komplimente gilt auch für Heilbronn: Abgerechnet wird zum Schluss.
Gärtnerische Ausstellungen haben eine jahrhundertealte Tradition. Eine erste Internationale Land- und Gartenbauausstellung fand im Jahr 1865 in Erfurt statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1949 in Landau mit der Südwestdeutschen Gartenschau (SÜWEGA) die erste Nachkriegs-Schau realisiert. 1950 folgte Stuttgart, 1951 Hannover. In München wurde 1983 mit 11,5 Millionen Gästen – und davon bis zu einer Viertelmillion an nur einem Tag – die bis heute höchste Besucherzahl einer Buga gezählt. Platz zwei hält bis dato die Buga 1975 in Mannheim mit 8,1 Millionen, Platz drei die Internationale Gartenausstellung (IGA) in Stuttgart
mit 7,3 Millionen Besuchern. Von 1993 an (wieder Stuttgart) gingen die Besucherzahlen kontinuierlich zurück und pendelten sich ab 2011 unter drei Millionen ein. Erst die Buga 2011 in Koblenz übertraf diese Marke mit gut 3,5 Millionen Besuchern. Die Zahl ist bis heute unübertroffen. Die Schau lag in der Verantwortung von Hanspeter Faas, den Heilbronns Alt-OB Helmut Himmelsbach von Koblenz aus direkt nach Heilbronn holte – und vor ganz neue, Buga-unspezifische Aufgaben stellte.
Die Buga Heilbronn war durch die nie zuvor dagewesene Kombination einer typischen Gartenausstellung und dem Plan, einen ans Buga-Gelände gekoppelten neuen Stadtteil entstehen zu lassen, ein Wagnis. Aber: Wer wagt, gewinnt! In einer gerade von der Bundesgartenschau Gesellschaft in Bonn durchgeführten Befragung haben 88 Prozent der Besucher dieses Konzept mit »sehr gut« oder »gut« bewertet. Und: Die frühe Einbeziehung der Heilbronner Bürger in die Pläne hat ebenfalls dazu beigetragen, das Jahrhundertprojekt »Buga2019 Heilbronn« positiv in den Köpfen zu verankern. Die Baustellenführungen mit Abertausenden von Besuchern belegen in Wort, Bild und Zahlen das enorme Interesse am Wandel dieser einstigen Brache zu einer auch im übertragenen Sinne blühenden Landschaft. Auferstanden aus der Erden ist so ein Lebensraum entstanden, der die Zukunft greifbar macht: Wohnen, Leben und Arbeiten im Stadtquartier Neckarbogen mit den Herausforderungen, die das noch junge digitale Zeitalter mit sich bringt; mit Fragen, die bezüglich Energiewende, Klimawandel, Mobilität, Freizeitverhalten und demografischem Wandel ganz neu gedacht werden müssen; und mit einem von Verantwortung und Offenheit geprägten gesellschaftlichen inklusiven Miteinander – fern von falsch verstandenen Tabus.
Diesbezüglich hat Heilbronn jetzt schon auf der ganzen Linie gewonnen. Bis die Rechnung mit dem Wirt gemacht wird, stehen bis 6. Oktober Spaß, Sport und Spiel, Kunst und Kultur, Information und Geselligkeit, Gegenwart und Zukunft im Fokus. Bei Wind und Wetter – und Sonne im Herzen.
Weitere Informationen: http://www.buga2019.de