Foto: Olaf Heine
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Superman geht tagsüber unerkannt als Clark Kent seiner Arbeit beim Daily Planet nach. Batman ist das Alter Ego von Multi-Millionär Bruce Wayne. Auch Pop-Star Sasha hat viele Gesichter: Ob als Rockabilly Dick Brave oder im schicken Smoking mit Fliege an der Seite von Rea Garvey, Xavier Naidoo und Michael Mittermeier als deutsches Rat Pack ... Sasha gibt immer eine gute Figur ab. Auf seinem jüngsten Album präsentiert sich der sympathische Sänger überraschend pur und natürlich – ganz ohne aufgesetztes Image.
Nach einer an und für sich beispiellosen internationalen Pop-Karriere, mit unter anderem vier Echos und einem Bambi, hat Sasha beschlossen, wieder alles auf Anfang zu stellen. Für sein neues Album »Schlüsselkind« hat er insgesamt 14 neue Songs eingespielt - allesamt erstmals auf Deutsch. Am 30. September kann man in der Liederhalle in Stuttgart selbst Zeuge der Selbst-Neuerfindung des Sängers werden. Rückblickend war Sasha zeitlebens musikalisch immer offen für Neues und hat sich auch früher nie in ein Korsett zwingen lassen: »Ich habe meine ersten Versuche auf Deutsch zu singen bereits Mitte der Neunzigerjahre gehabt«, erinnert sich Sasha. »Ich war damals beeindruck von der Band Nationalgalerie aber auch von Selig. Da wusste ich: Es geht auch auf Deutsch. Aber mir hat damals die Ernsthaftigkeit bei mir selbst gefehlt. Ich bin beim Schreiben immer wieder ins komische Fach abgedriftet. Ich bildete mir damals ein, jede Strophe müsse einen lustigen Twist aufweisen, damit es auch wirklich ein Lied wird.«
Zwei Jahrzehnte vergehen, in denen Sasha eine internationale Karriere mit diversen Hits (»If You Believe«, »Lucky Day« etc.) meistert und insgesamt acht Alben veröffentlicht. Seine Plattenverkäufe im In- und Ausland erzielten 17 Mal Gold- und sechsmal Platin-Status. Als Dick Brave and The Backbeats tobte sich Sasha zwischenzeitlich auf einem ganz anderen musikalischen Feld ebenso erfolgreich aus und auf Einladung Xavier Naidoos sang er bei der ersten Staffel Sing meinen Song. Seit über zehn Jahren tourt er schließlich mit Rea Garvey, Xavier Naidoo und Michael Mittermeier unter dem Projektnamen Alive & Swingin durch Deutschland und probierte dabei abermals eine neue Inkarnation aus. Nach dieser selbstverwirklichenden Zeitreise ist Sasha nun überzeugt davon, die Ernsthaftigkeit gefunden zu haben, vor der er früher zurückschreckte: »Ich wollte dabei aber musikalisch nicht viel anders machen als ich die letzten 20 Jahre auf Englisch gemacht habe. Wichtig war es, dieses Denken in der englischen Sprache zu durchbrechen und von nun an das Deutsche als meine neue Singsprache zu akzeptieren. Bis vor Kurzem kam immer ein englisches Gemurmel heraus, wenn ich vor mich hin komponierte. Ich hatte ja gar keine Erfahrung auf Deutsch zu schreiben. Und heute träume ich Songs sogar auf Deutsch.«