Eine junge Rollstuhlfahrerin demonstriert das Prozedere beim Ein- und Aussteigen bzw. beim Rufen des Triebfahrzeugführers.
Mobilität ist für alle Menschen - ob mit oder ohne Behinderung oder Beeinträchtigung - von großer Bedeutung. Nicht immer jedoch sind die örtlichen Gegebenheiten optimal oder lassen sich mit geringem Aufwand anpassen.
In Mosbach gibt es z.B. immer wieder Beschwerden über den großen Spalt, der zwischen der S-Bahn und dem Bahnsteig auf Gleis 1 besteht. Dieser ist bedingt durch die Geometrie, denn der Bahnsteig liegt in einer Kurve und eine Änderung der Situation ist nicht möglich. Rollstuhlfahrer erhalten hier aber auf Wunsch Hilfe durch den Treibfahrzeugführer, der eine Überfahrhilfe auslegen kann. Wer dies beim Aussteigen in Anspruch nehmen will, muss hierfür die erste Tür im Zug benutzen. Auch von außen kann Hilfe geordert werden: Ein Rufknopf an der Außenseite, gekennzeichnet mit dem Symbol „Rollstuhlfahrer“ stellt die Verbindung zum Triebfahrzeugführer her.
Für die Fahrt mit der S-Bahn aus Richtung Heidelberg nach Mosbach gibt es einen weiteren Tipp: die S 2 fährt ebenso wie die S 1 stündlich, kommt in Mosbach aber am Gleis 2 an. Dort ist durch die Lage in der Innenkurve ein problemloser Ausstieg für Rollstuhlfahrer auch ohne Überfahrhilfe möglich. Nach Querung der Eisenbahnstraße über den Zebrastreifen kann der von der Stadt im letzten Jahr erneuerte Aufzug in die Unterführung genutzt werden. In Richtung Heidelberg fährt die S 2 zur Minute 35 ab, die Ankunft ist meist zur Minute 23.
Ein Problem bleibt: Die Stadtbahnen der Linie S 41 nach Heilbronn sind nicht barrierefrei, da sie auf eine andere Bahnsteighöhe ausgelegt sind. 21 cm beträgt der Unterschied zwischen Fahrzeuginnenraum und den Bahnsteigen in Mosbach. Eine kurzfristige Lösung dieser Problematik ist leider nicht in Sicht.