Crailsheim Merlins 17/18
Mit einem 95:84-Erfolg im ewig jungen Duell gegen die Kirchheim Knights sind die Crailsheim Merlins in das Kalenderjahr 2018 gestartet. Zwar fuhren die Zauberer den Derbysieg letztendlich souverän ein, ließen insgesamt aber noch Luft nach oben für die nächsten Aufgaben.
Zum Jahresauftakt gab es erneut außergewöhnliches zu sehen in der Arena Hohenlohe. Nicht das besondere Knistern des Weihnachtsspiel, kein spektakulärer Spielverlauf wie in früheren Derbys. Dafür krachende Dunks von Michael Jost und Konrad Wysocki, die exzellente Choreographie der Tänzerinnen und Tänzer vom TSC Wallhausen in der Halbzeitpause sowie die anschließende Vorstellung der imposanten Anzahl an Jugend- und Nachwuchs- Bundesligaspielern, die den Zauberer auf der Brust tragen. Für die drei Nachwuchsteams in der 1. Regionalliga , U16- und U19-Bundesliga geht an diesem Wochenende ebenfalls der Spielbetrieb wieder los.
Erst ab dem zweiten Viertel im Spiel
Der Start in die Partie war spektakulär, als Martin Bodganov das butterweiche Alley-Oop Anspiel zum krachenden Dunk von Sherman Gay servierte (5:2) und die Atmosphäre damit erstmals auf Derbytemperatur war. Auf dem Spielfeld schienen die Personalsorgen der Kirchheimer eher in den Köpfen der Merlins zu sein, als in denen der Schwaben selbst. Zu lässig agierten die Gastgeber, bekamen von konzentriert aufspielenden Rittern die Quittung mit dem 15:23-Rückstand nach dem ersten Viertel. In der Pause zum zweiten Abschnitt fand Tuomas Iisalo die richtigen Worte und seine Jungs gingen in der Folge deutlich fokussierter zu Werke. Die Spielzüge gelangen besser, der Lohn war ein 10:0-Run zum Ausgleich (25:25). Auch in Sachen Kampfgeist nahmen die Merlins nun die Energie des lautstarken Publikums auf. Rookie Michael Smith zeigte in dieser Phase viel Einsatz, setzte sich am Brett auch gegen den deutlich größeren Keith Rendleman durch (33:31). Trotzdem konnten sich die Merlins nicht absetzen, durch starke Einzelaktionen blieb Kirchheim auch zur Halbzeit noch klar im Rennen (48:42).
Nach dem Seitenwechsel knüpften die Merlins an ihre verbesserte Offensivleistung an, als Konrad Wysocki mit zwei Dreiern innerhalb kürzester Zeit heiß lief (56:45). Zwar hielten die Crailsheimer den Gegner nun etwas auf Distanz (60:52), doch noch war man weit davon entfernt, die Partie für sich zu entscheiden. Headcoach Tuomas Iisalo, der schon in der ersten Halbzeit mit Konrad Wysocki und Mitch Jost auf den großen Positionen eine eher seltene Formation auf das Feld geschickt hatte, stellte nach dem vierten persönlichen Foul gegen Sherman Gay kurzzeitig auf „Small Ball“ um, mit Michael Cuffee neben Mitch Jost als einzigem Big Man. Der fand sich damit aber bestens zurecht, erzielte starke 9 Punkte im dritten Viertel und brachte die Fans in den Genuß einer Rarität, als er den Ball per Dunk durch die Reuse stopfte (66:53). Kollege Wysocki ließ sich davon anstecken und nahm bei seinem einhändigen Dunk im Schlussviertel gleich noch einen Gegenspieler mit aufs Poster (77:64). Zu diesem Zeitpunkt bogen die Merlins auf die Siegerstraße ein, doch die letzten Meter zum Derbysieg erwiesen sich nochmals als mühselig. Kirchheim verkürzte per 8:0-Run auf 87:80, ehe Frank Turner die Nerven der Fans beruhigte und Kollege Gay per Fastbreak-Dunk die Sache endgültig klarmachte (93:82). Am Ende stand ein 95:84-Sieg für die Merlins auf der Anzeigetafel.
Stimmen zum Spiel
Tuomas Iisalo (Headcoach Crailsheim Merlins): „Wir konnten uns zu keiner Zeit wirklich deutlich absetzen, weil Kirchheim auch wirklich gut gekämpft hat und natürlich einige starke Aktionen hatte, obwohl wir gut verteidigt haben. Außerdem haben wir uns zu viele unnötige Fouls geleistet. Offensiv waren wir in Sachen Fastbreaks wieder in der Spur, aber insgesamt war es sehr schwierig zu sehen, dass wir zwar immer wieder auf dem richtigen Weg waren, das Resultat aber nicht gestimmt hat. Daher war es viel Arbeit, um den Erfolg einzufahren.“
Ingo Enskat (sportlicher Leiter Crailsheim Merlins): „Am Ende war es relativ souverän, darüber freuen wir uns natürlich. Aber trotzdem war es ein Arbeitssieg. Die Mannschaft hat erfolgreich um den Sieg gefightet, aber für die kommenden Aufgaben in Hagen und Vechta werden wir uns steigern müssen.“
Statistik
Für die Merlins spielten: Smith (7 Pkt), Turner (24 Pkt, 9 Ass, 5 Reb, 4 Stl), Griffin (2 Pkt), Bogdanov (1 Pkt, 8 Ass), Herrera (3 Pkt, 3 Reb), Wysocki (19 Pkt, 8 Reb, 8 Ass), Jost (14 Pkt), Cuffee (13 Pkt, 6 Reb), Gay (12 Pkt, 5 Reb), Flomo
Viertelergebnisse: 15:23, 33:19, 25:20, 22:22