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Die Kadersportler des FC Würth Künzelsau mit den Trainern Vadym Shturbabin, Julian Bielenberg, Michael Gäbelein und Dominik Behr, freuen sich auf die neue Saison.
„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.” Was Sepp Herberger nach dem erreichten Viertelfinale der deutschen Fußballnationalmannschaft auf dem Weg zum „Wunder von Bern” bereits 1954 festgestellt hat, gilt heute nach wie vor. Eigentlich könnten sie beim Fechtclub Würth Künzelsau ja zufrieden sein: Zwei Teilnehmerinnen bei den Weltmeisterschaften der Aktiven, Bronze bei der Junioren-EM und elf Medaillen bei Deutschen Meisterschaften in der Saison 2017/2018, beachtliche 21 Sportler wurden in den Bundes- und Landeskader berufen (siehe Infokasten) „Hinter uns liegt eine sehr erfolgreiche Saison, ausruhen wollen wir uns darauf aber nicht“, betont Sportdirektor Dominik Behr. Weitere Ziele stünden auch für die kommenden Monate an. „Wir wollen, dass Lisa Gette und Julika Funke ihren Platz in der Nationalmannschaft erhalten und im Nachwuchs an die internationalen Erfolge anknüpfen“, so Behr. Dafür investieren die jungen Athleten einiges. Nach nur dreiwöchiger Pause nach ihren WM-Debuts stand für Gette und Funke (beide 17) und sechs weitere Fechter vom 19. bis 26. August bereits ein internationaler Lehrgang im italienischen Lignano an. Etwa 200 Fechter aus ganz Europa und den USA trainierten hier eine Woche, um sich für die ersten Weltcupturniere der neuen Saison vorzubereiten. Ob sich der frühe Start in die Vorbereitung gelohnt hat, zeigt sich bald: In drei Wochen, am 6. und 7. Oktober, werden Emma Brunner, Christine Weber (beide 14), Fanny Straub, Timon Funke (beide 15) und Annika Lechel (16) den Verein beim europäischen Ranglistenturnier in Gödöllö (Ungarn) vertreten. „Das ist einer der stärksten Nachwuchswettkämpfe überhaupt und damit eine wichtige Standortbestimmung”, sagt Behr.
Auch die jüngeren Fechter haben zwei Wochen vor Ferienende das Training wieder aufgenommen. Beim Trainingscamp auf dem Herzogenhorn im Schwarzwald stand aber nicht nur Fechten und Konditionstraining auf dem Programm. Behr erklärt: „Rund um die Sportschule gibt es viele Freizeitmöglichkeiten wie Sommerrodelbahnen oder Schwimmbad mit Rutschen, die wir besucht haben. Wir haben eine tolle Gruppe an Nachwuchssportlern, die mittlerweile auch außerhalb des Vereins eng befreundet sind. Für die ist es dann fast wie ein gemeinsamer Urlaub.” Das bestätigt auch Jasmin Hermann. Die 14-jährige aus Niedernhall, die das Ganerben-Gymnasium in Künzelsau besucht, hat sich vergangene Saison für den Nachwuchskader des Deutschen Fechterbunds qualifiziert und zeigt sich auch diesmal begeistert vom Trainingsauftakt: „Ich war schon ein paarmal mit auf dem Herzogenhorn dabei, das macht jedes Mal richtig Spaß. Es ist vor allem schön, wenn ich nach ein paar Wochen Pause die anderen aus dem Verein wiedersehe.” Natürlich habe sie aber auch sportliche Ziele für die Saison. Hermann wechselt jetzt in die Altersklasse der Kadetten (U17) und tritt auf Wettkämpfen gegen Fechter an, die zwei Jahre älter sind als sie. Ihr gehe es daher dieses Jahr vor allem darum, national Fuß zu fassen. Auch ihr Trainer Behr sieht das so: „Für die Jüngeren geht es vor allem darum, dass sie sich auf Bundesebene etablieren und erste internationale Erfahrungen sammeln. Druck gibt es da noch nicht.“ Überhaupt sei das Erfolgsrezept des Vereins, dass die Sportler sich wohl fühlen und mit Spaß und eigener Motivation an sich arbeiten. Wenn dabei die Ergebnisse stimmten, sei das umso schöner.