Seit fast einem Jahr war der Karatesport weltweit auf Eis gelegen, doch jetzt meldete sich die Sportart auf der internationalen Bühne zurück. Am letzten Wochenende standen sich in Salzburg die Nationalmannschaften aus Österreich und Deutschland zum Ländervergleichskampf gegenüber.
Mit Lena Staiger (Kime Budosport Erlenbach) war auch eine Sportlerin aus der Region mit von der Partie. Die Deutsche Vizemeisterin in der Disziplin Kata musste am Sonntag gegen die österreichische WM-Fünfte von 2016, Kristin Wieninger, sowie gegen ihre Teamkollegin Jasmin Jüttner antreten. »Dass in einem Ländervergleich zwei Deutsche gegeneinander angetreten sind, war der Tatsache geschuldet, dass eine österreichische Athletin vor der Anreise positiv auf Covid-19 getestet worden war. Deshalb mussten wir kurzfristig improvisieren«, erklärt die 24-Jährige die ungewöhnliche Konstellation.
Folglich kam bei dem Event der sportliche Wert erst an zweiter Stelle - vorrangig wollte man Flagge zeigen, dass der Karatesport noch lebt. Mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept bewies der Österreichische Karatebund, dass man auch in Corona-Zeiten Veranstaltungen durchführen kann, bei denen die Athletinnen und Athleten optimal geschützt sind. »Für die Einreise nach Österreich musste ich schon einen negativen Test vorweisen und wir mussten dann am Freitag und Samstag sowie direkt vor dem Wettkampf am Sonntag nochmal jeweils einen Schnelltest machen.«
Sportlich gesehen lief es für Lena Staiger, die erst vor zwei Wochen wieder mit dem Training begonnen hatte, erwartungsgemäß noch nicht ganz rund. Gegen Kirstin Wieninger musste sie sich mit 23,9 zu 24,42 Punkten geschlagen geben, in der Neuauflage des DM-Finales von 2019 gegen Jasmin Jüttner gab es eine Niederlage mit 24,14 zu 25,4 Punkten. Dennoch zeigte sie sich zufrieden: »Kondition und Schnellkraft haben noch etwas zu wünschen übriggelassen, aber ich bin schon auf einem besseren Stand als ich erwarte hatte.«