Mit aktuell 42.676 Mitgliedern in 67 Sportvereinen, von denen 10.207 Jugendliche sind, hat der Stadtverband für Sport ein großes Publikum. Nachdem der neue Vorstand und Ausschuss im September letzten Jahres gewählt wurde, haben Vorsitzende Herbert Tabler und Christoph Troßbach die Schwerpunkte ihres Arbeitsplans offengelegt. In vier Ausschusssitzungen und zwei Klausurtagungen wurde dieser erarbeitet.
Sportentwicklungsplan 2030
Nachdem am 22. September 2011 der vom Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung erstellte Sportentwicklungsplan vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen und verabschiedet wurde, soll nun ein neuer Plan in diesem oder nächsten Jahr erstellt werden und anlaufen. Im Plan, der auf den Klausurtagungen des Stadtverbandes für Sport entwickelt wurde, steht unter anderem, dass der Sport in Heilbronn mehr als eine starke Marke gesehen werden muss. Der Sport sollte mehr als ein Aushängeschild in Heilbronn gelten und repräsentativ wirken. Zudem müssen zeitliche Zielsetzungen bei den Handlungsempfehlungen im Sportentwicklungsplan festgelegt werden. Um auf dem aktuellen Stand zu sein, soll deshalb ab sofort alle zwei Jahre eine Evaluation stattfinden. Einige andere Punkte wie die Verwirklichung der Schule des Sports, der Belegung der Sporthallen in den Ferien und anderes wird zusätzlich präsent sein.
Zusammenarbeit
Ein besonderes Anliegen des Stadtverbandes für Sport ist, bei den Ämtern und der Verwaltung als Partner und nicht als Bittsteller gesehen werden. »Wir sehen uns als Team Heilbronn«, wie Troßbach bestätigt. Zwar hat sich diese Beziehung seit Beginn der Corona-Pandemie durchaus verbessert, jedoch geht es noch besser. Der Stadtverband mit seinen Vereinen sollte bei der Stadtentwicklungsplanung einbezogen werden, da Bewegung und Sport für unsere Gesellschaft immer wichtiger werden sollen.
Für die Vereine ist ebenfalls mehr Verständnis von den Schulen sehr wichtig. Die Absprache mit den Schulen läuft viel zu schlecht. Der Stadtverband fordert, dass die Hallen auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen sollte. Die Hallen sind inzwischen zum Beispiel durch Prüfungen und Veranstaltungen immer öfters für einige Wochen gesperrt für Vereine. Auch bei der Beschaffung von Sportgeräten wäre eine Absprache mit den Schulen und Vereinen wünschenswert. Wenn die Geräte wettbewerbsgerecht sind und beide Parteien sich absprechen, kann effektiv Geld und Platz gespart werden.
Auch eine Zusammenarbeit des Stadtverbandes mit dem Sportkreis war in den letzten Jahren kaum vorhanden. Deswegen ist es nun umso wichtiger, Informationen auszutauschen und gemeinsame Interessen herauszuarbeiten.
Stärkere Einbindung der Vereine/ Kooperation der Vereine untereinander
Als Vertreter der insgesamt 67 Heilbronner Sportvereine mit über 42.000 Mitgliedern ist dem Stadtverband der Kontakt zu den Vereinen sehr wichtig. Daher will der Verband zukünftig seine Sitzungen in den Stadtteilen abhalten und auch Vereinsvertreter einladen – um Anregungen zu erhalten und deren Probleme direkt vor Ort aufzunehmen. Um die Vereine zu stärken, hat der Stadtverband für verschiedene Lösungsansätze gesucht. Einer davon ist eine Vernetzung der vielseitigen Kursangebote. Damit ist gemeint, dass für die Kursteilnehmer mehr zeitliche Flexibilität herrscht, dann können diese nämlich nicht nur in ihrem eigenen Verein den Kurs wahrnehmen, sondern stattdessen auch in Partnervereinen. Diese »Kurssharingangebote« können in einem Pool zusammengefasst werden, von dem Mitglieder aller Partnervereine profitieren.
Talent- und Spitzensportförderung/Schule des Sports
Dem Stadtverband für Sport ist es wichtig, Talente und Spitzensport in Heilbronn zu fördern. Gerade junge aktive Sportler*innen brauchen mehr Förderung, zudem müssen auch die Trainingszeiten mehr berücksichtigt werden. Gleiches gilt bei Trainingslagern; auch hier sollte man die Schüler freistellen können, damit diese sich in der Zeit vollständig auf den Sport konzentrieren können. Die Förderpraxis der Stadt Heilbronn muss überarbeitet werden. Die Einrichtung von »Schulen des Sports« sind wichtig, damit die individuelle Talentförderung, was den Sport betrifft mit der schulischen Ausbildung nicht zusammenstößt. Troßbach sagt es so: Man müsse den »Alltag harmonisieren zwischen Training und Schule«. Eine engere Zusammenarbeit mit den Schulen ist erwünscht.
Heilbronner Sportpass
Neu vorgestellt wurde das Projekt »Heilbronner Sportpass«, das Heilbronnern das Vereinsleben näher bringen soll. Das Ziel ist, neue Lebendigkeit und Gruppendynamik ins Vereinsleben zu bringen, sobald der Regelbetrieb im Sport wieder möglicher ist. Jeder Interessierte bekommt 5 kostenlose Trainingsmöglichkeiten in Vereinen und hat damit die Chance, sich auszusuchen, was einem am meisten Spaß macht. Eine Trendwende ist erwünscht – Menschen sollen wieder mehr Sport in Vereinen treiben, damit es eine breite Aufstellung im Sport gibt. Die Idee mit dem Pass steht schon in den Startlöchern, auch wenn noch einiges geplant werden muss. Damit besonders viele Leute kommen, bekommen vor allem auch zugezogene Studenten, neu Eingebürgerte und große Betriebe Sportpässe.