Patrick Assenheimer
Patrick Assenheimer ist Rennfahrer aus Leidenschaft. Obwohl er erst mit 18 Jahren das erste Mal in einem Rennwagen saß, fährt er heute bei internationalen Rennen ganz weit vorne mit. Mit MORITZ-Redakteurin Sophia Budschewski hat der 25-Jährige Heilbronner über die Gefahren der Nordschleife gesprochen, hat verraten, warum er so heiß auf den Nürburgring ist und in welchem Sportwagen er gerne mal privat hinterm Steuer sitzen würde.
Für diesen Sport muss man ein bisschen verrückt sein«, meint Patrick, als ich ihn frage, ob er nicht auch ein bisschen Angst hat, so schnell durch die gefährlichen Kurven des Nürburgrings zu fahren. »Der Nürburgring ist die schönste, längste, aber auch gleichzeitig die gefährlichste Rennstrecke der Welt. Bei der Nordschleife kann es zu einem Totalschaden kommen oder zum Sieg verhelfen, aber genau dieses Risiko bietet ja auch den gewissen Anreiz.«
Das Risiko hat Patrick bereits vor zwei Jahren am eigenen Leib erfahren, als er beim 24-Stunden-Rennen in Dubai einen schweren Unfall hatte: »In der vierten Kurve ist mir das Heck weggerutscht, ich habe das Auto abgefangen und wusste, dass irgendetwas nicht stimmt. In dem Moment, als ich das Auto wieder gerade hatte, machte es einen Knall. Ich war komplett von Flammen umhüllt. Ich spürte zu diesem Zeitpunkt gar nichts, auch nicht die Schmerzen. Die Flügeltür hatte sich durch den Druck geöffnet, so konnte ich aus dem Auto springen. Dann bin ich in Richtung Leitplanke gelaufen, als ein Audi zwischen meinem Auto und mir durchfuhr. Wäre ich liegen geblieben, dann hätte der mich wohl überfahren. Bei diesem einen Unglück hatte ich wirklich zehnmal Glück. Wenn auch nur eine Sache anders gelaufen wäre, dann wäre ich tot.« Patrick hatte damals wirklich Glück im Unglück. Dank seinem feuerfesten Rennanzug und Helm hatte er keine Verbrennungen am Körper. »Nur« an der Stirn erlitt er schwere Verbrennungen, welche mit der Zeit gut abheilen, wie mir Patrick erklärt. Aufhören war für ihn trotzdem nie ein Thema: »Der Gedanke, ob ich noch einmal fahren will, stand so nie zur Debatte, sondern eher, ob mich meine Eltern noch einmal fahren lassen.«
Mit dem Frühling beginnt auch die Saison für Patrick und seinen neuen Teamkollegen Clemens Schmid. Besonders freut er sich natürlich auf den Nürburgring: »Man muss ein 24-Stunden-Rennen als eine Art Ausnahmezustand betrachten. Das Besondere sind die 250.000 Fans, die teilweise schon eine Woche Früher anreisen, um sich gute Plätze zu sichern. Erst durch ihre Begeisterung entsteht die besondere Atmosphäre.«
Und was ist die Taktik für die Saison 2018? »In erster Linie natürlich keine beziehungsweise so wenig Fehler wie nur möglich zu machen. Bei so einem Rennen zählt natürlich nicht nur die Eigenleistung, sondern die Leistung aller Fahrer und darüber hinaus vom gesamten Team. Natürlich darf auch das Quentchen Glück nicht fehlen.« Durch die Nordschleife düst er mit einem Mercedes. Und privat? Was ist das Traumauto eines Rennfahrers? »Ein Pagani Zonda, ein in Italien gebautes Auto, mit deutschen Wurzeln.«