Was für ein Fight in der MHPArena! Am Ende von 40 unglaublich intensiven Spielminuten konnten sich die MHP RIESEN Ludwigsburg am Sonntag vor 4.500 Zuschauern sensationell mit 67:55 (33:36) gegen Vizemeister ALBA Berlin durchsetzen. Getragen von der grandiosen Unterstützung ihrer Fans und einer tollen Stimmung in der MHPArena zeigten die Barockstädter besonders in der Verteidigung ihr ganzes Können und überzeugten die gesamte Spielzeit über mit großer Leidenschaft und unbändigem Willen. Topscorer für die MHP RIESEN waren Kerron Johnson (18), Shawn Huff (15) Jon Brockman (11) und DJ Kennedy (10).
Vor ausverkauftem Haus schickte Head Coach John Patrick zu Beginn der Partie seine gewohnte Startformation, bestehend aus Kerron Johnson, John Little, DJ Kennedy, Adam Waleskowski und Jon Brockman, auf das Parkett der MHPArena um es mit dem aktuellen Tabellenzweiten aufzunehmen. Taten sich die Hausherren in den ersten beiden Spielminuten noch schwer, führten zwei gelungene Defensivaktionen zu leichten Punkten und brachten Sicherheit in das Spiel der Barockstädter. Der Dunking von Brockman sorgte außerdem für die ersten Jubelstürme auf den vollen Rängen, sodass von Anfang an gute Stimmung und eine tolle Atmosphäre herrschte. Beide Mannschaften gingen dabei mit hoher Intensität zu Werke und mussten sich ihre Würfe stets schwer erarbeiten. Die Zuschauer in der MHPArena sahen daher in den ersten zehn Minuten auch nicht gerade ein Offensivfeuerwerk, trotzdem war auf dem Feld einiges geboten und gerade defensiv zeigten beide Teams ihre ganze Klasse. Zum Ende des ersten Abschnitts nahm die Partie aber dann noch einmal etwas mehr Fahrt auf, wobei sich Berlin bis nach zehn Minuten knapp auf 22:19 absetzen konnte.
Zu Beginn des zweiten Viertels war es dann erneut Kampf pur. Beide Mannschaften hatten schnell die Teamfoulgrenze erreicht, unter den Körben ging es mächtig zur Sache und das Spiel lebte weiterhin von riesiger Intensität. ALBA blieb dabei weiterhin in Führung, konnte sich aber erst Mitte des Abschnitts durch vier Punkte von Marko Banic etwas Luft verschaffen (33:26). MHP RIESEN-Trainer Patrick reagierte sofort mit einer Auszeit und anschließend konnte Kennedy mit seinen ersten Punkten am heutigen Abend den Zwischenspurt der Gäste stoppen. Berlin konterte zwar mit einem erfolgreichen Dreier von Alex Renfroe, die Barockstädter blieben jedoch am Drücker und verkürzten bis zur Halbzeitpause auf 36:33.
In der Anfangsphase des zweiten Durchgangs waren Punkte zunächst komplett Fehlanzeige. Es dauerte über vier Minuten bis Jon Brockman per Freiwurf den ersten erfolgreichen Abschluss im dritten Viertel verbuchen konnte um Ludwigsburg weiter näher heranzubringen. Die MHP RIESEN verpassten es in dieser Phase aber einige Male die Chance zu nutzen um auszugleichen oder sogar selbst in Führung zu gehen, sodass ALBA trotz fast sieben Minuten ohne Punkt weiterhin in Front blieb. Nach zwei erfolgreichen Freiwürfen von Shawn Huff war es dann aber endlich geschafft und die Hausherren stellten den 36:36 Ausgleich her, ganz zur Freude der 4.500 Zuschauer auf den Rängen, die ihr Team weiterhin mit voller Leidenschaft nach vorne peitschten. U20-Nationalspieler Ismet Akpinar konnte die Durststrecke der Gäste dann allerdings beenden und die Hauptstädter eroberten sich ihre Führung von der Freiwurflinie zurück. Nichtsdestotrotz gewannen die MHP RIESEN getragen von ihren Fans immer mehr Oberwasser und gingen nach fünf Huff-Punkten zum ersten Mal seit dem
ersten Viertel in Führung. Der Dreier des Finnen sorgte für einen 41:40 Zwischenstand vor den letzten zehn Minuten.
Hier war es dann erneut Huff, der mit einem Dreier erfolgreich abschließen und den Vorsprung auf vier Zähler schrauben konnte. Nach insgesamt zwölf Minuten ohne Treffer aus dem Feld verwertete Jamel McLean anschließend ein Dreipunktspiel für Berlin, Ludwigsburg blieb dank Kennedy und Brockman jedoch weiterhin in Front und war nach einem 14-3 Zwischenspurt zum 50:43 die spielbestimmende Mannschaft in der MHPArena. Es blieb allerdings dabei, dass die Hausherren zu viele Möglichkeiten ungenutzt ließen. Besonders an der Freiwurflinie waren die Patrick-Schützlinge zu nachlässig, zwei Treffer von Huff ließen den Ludwigsburger Vorsprung fünf Minuten vor dem Ende aber weiter anwachsen (53:45). Die Barockstädter legten nun wirklich alles in die Waagschale, kämpften mit vollem Einsatz um jeden Rebound und konnten sich in der Offensive auf Kerron Johnson verlassen, der einen ganz wichtigen Dreier versenken konnte um die Gäste auf Abstand zu halten. Berlin lief nun die Zeit davon und da sich die Gastgeber in den Schlussminuten kaum Fehler erlaubten, wurde die Führung zwischenzeitlich bis auf 13 Punkte ausgebaut, sodass die Siegesfeier auf der Tribüne schon vor der Schlusssirene begonnen wurde. Die 4.500 Zuschauer feierten ihre Mannschaft, die am heutigen Tage über sich hinausgewachsen war um den harten Fight gegen die Berliner am Ende mit 67:55 verdient für sich entscheiden zu können.
Punkte MHP RIESEN Ludwigsburg: Johnson (18, 4 Assists), Huff (15, 10 Rebounds), Brockman (11, 12 Rebounds, 3 Steals), Kennedy (10, 7 Rebounds), Waleskowski (4), Flomo (4), Little (3), Stockton (2), McNaughton (0), Warech (0), Kennedy (0)
Punkte ALBA Berlin: McLean (14, 5 Rebounds, 4 Assists), Renfroe (10), Vargas (8), King (6), Banic (6), Radosevic (3), Hammonds (3), Akpinar (2), Wohlfarth-Bottermann (2), Giffey (1), Redding (0), Freese (n.e.)
Trainerstimmen:
John Patrick (Head Coach MHP RIESEN Ludwigsburg): „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft! Wir haben heute gegen ein ALBA-Team gewonnen, das in den letzten Tagen Maccabi Tel Aviv und Bayern München geschlagen hat. Durch das straffe Programm waren sie heute sicherlich ein bisschen müde und genau das wollten wir ausnutzen. Wir haben es geschafft in der Defensive die nötige Intensität auf das Feld zu bringen und viel Druck aufzubauen. So konnten wir Ballverluste und schlechte Würfe von Berlin forcieren, was uns speziell im dritten Viertel sehr gut gelungen ist.“
Trainer Sasa Obradovic (Head Coach ALBA Berlin): „Gratulation an Ludwigsburg zu diesem Sieg, der heute auch verdient ist. Bei uns ist so ziemlich alles schief gegangen, was schief gehen kann, wobei die Verletzungen von Clifford Hammonds und Jamel McLean uns wohl am meisten wehtun. Wir haben uns in der ersten Halbzeit eine Führung erarbeitet, es aber nicht geschafft so richtig die Kontrolle zu übernehmen und haben dann im dritten Viertel überhaupt nicht zu unserem Rhythmus gefunden