Nach drei Jahren geht Emilia Felders Zeit als Käthchen von Heilbronn zu Ende. Potenzielle Nachfolgerinnen können sich noch bis zum 15. Februar auf das traditionelle Heilbronner Figur bewerben. Im Gespräch mit MORITZ-Redakteur David Gerhold erklärt die 20-jährige Emilia, wie sie auf ihre Zeit als Repräsentantin der Stadt Heilbronn zurückblickt und was das künftige Käthchen mitbringen sollte.
Emilia, deine Käthchen-Wahl fand damals mitten in der Pandemie statt. Wie war das für dich? Es waren auf jeden Fall erschwerte Bedingungen. Viele Termine sind halt aufgrund der damaligen Beschränkungen einfach ins Wasser gefallen. Aber ich muss sagen, wir haben uns tapfer durchgekämpft. Was live nicht funktioniert hat, haben wir versucht durch eine konstante Präsenz in den sozialen Medien aufrecht zu erhalten. Das fiel uns am Anfang ziemlich schwer, weil wir alle nicht so viel Erfahrungen in Social Media hatten, aber zum Ende hin hat es immer besser funktioniert und irgendwann kamen dann ja auch die Events wieder zurück.
Was nimmst du aus deiner Zeit als Käthchen mit? Auf jeden Fall Ausdauervermögen, Offenheit und die Tatsache, dass man am besten ankommt, wenn man einfach man selbst bleibt – sei es auf öffentlichen Terminen, sei es im Privatleben, sei es in meinem zukünftigen Berufsleben – ich studiere zurzeit Medizin.
Zukünftig wird sich das Käthchen-Amt etwas ändern. Was wird anders sein? Es wird für meine Nachfolgerinnen keine Altersbeschränkung mehr geben. Es wird auch keine Grundvoraussetzung mehr sein, dass man aus Heilbronn kommen muss – man sollte aber natürlich einen Bezug zur Stadt haben. Zudem wird das Amt zukünftig vergütet werden, um es etwas wertiger zu machen. Aus diesem Grund wird es auch nur noch zwei Käthchen geben – ein Haupt-Käthchen und eine Stellvertreterin. Auch die Anzahl der Auftritte wird reduziert werden. Das Käthchen soll nur noch dann in Erscheinung treten, wenn es auch tatsächlich eine Aufgabe hat.
Was sollten deine Nachfolgerinnen mitbringen? Ich glaube, man muss für die Stadt und ihre Geschichte leben, Spaß daran haben, sich in die Materie einzulesen und sich immer weiterzubilden. Man lernt so viele neue Leute kennen, hat mit den unterschiedlichsten Terminen zu tun – da sollte man grundsätzlich nicht vollkommen unvorbereitet reingehen. Am wichtigsten ist es, dass man offen ist und auf die Leute zugehen kann, dabei aber trotzdem nicht aufgesetzt wirken, sondern möglichst authentisch bleiben und sich nicht verstellen.