Es grünt und blüht im Seniorenzentrum Sonnenhalde. Die moderne Altenpflegeeinrichtung ist stolz auf ihren wunderschönen Garten, der als beliebte grüne Wohlfühloase einen festen Platz im Herzen der Bewohner gewonnen hat. MORITZ hat nachgefragt und entdeckt, dass sich hinter den bunt blühenden Blumen mehr versteckt, als man zunächst denkt.
Die Bienen summen an diesem wunderschönen Sommermorgen und laben sich an den frisch erblühten Blumen. An einem Apfelbaum reifen grüne Äpfel und ganz in der Nähe sprudelt ein Springbrunnen unter einer großen roten Markise, die zur Mittagszeit viel Schatten spendet. Was auf den ersten Blick wirkt wie eine bunte Wohlfühloase, entpuppt sich auf den zweiten Blick als Garten des AWO-Seniorenzentrums Sonnenhalde. Im Seniorenzentrum werden 106 Bewohner betreut, darüber hinaus gibt es noch einen Bereich für betreutes Wohnen mit aktuell 18 Wohneinheiten und eine Tagespflege. Für viele ist der bunt blühende Garten der Lieblingsort in der 2004 gebauten, modernen Einrichtung. So überraschte es nicht, dass die Bewohner und Mitarbeiter das gute Wetter nutzen, um richtig Sonne zu tanken.
Einer von ihnen ist Einrichtungsleiter Dr. Ronald Bachmann, der sehr stolz auf diese natürliche Schönheit im grünen Herzen seiner Einrichtung ist. »Der Garten ist richtig toll«, schwärmt er mit einem warmen Lächeln. »Wir haben ihn für unsere Bewohner bewusst so angelegt, dass er mehr sein kann, als einfach nur schön anzuschauen.« Schließlich, so führt Bachmann aus, kämen viele im Zuge einer Krisenerfahrung in ein Seniorenheim. Sei es im Rahmen eines schlechter werdenden Gesundheitszustandes oder durch den gefühlten Verlust der Eigenständigkeit. Beim Krisenabbau könne der Garten helfen. »Die Natur nimmt jeden einfach so, wie er ist. Das hilft vielen Bewohnern dabei zur Ruhe zu kommen und die neue Lebenssituation annehmen zu können.«
Bei diesem Prozess unterstützt sie Carmen Hauser, die Kunsttherapeutin des Hauses. »Unser Sinnesgarten ist ein tolles Therapie-instrument«, berichtet Hauser. So könne man im Garten mit ganz einfachen Mitteln große Fortschritte erzielen. Schließlich aktiviere ein Besuch vor Ort alle Sinne und führe so zu einer Steigerung der Erlebnisqualität und Erlebnisfähigkeit. »Schon ein einfaches Gespräch kann dabei helfen bewusster mit der Umgebung in Berührung zu kommen. Natürlich ist es hilfreich, viele Dinge haptisch greifen zu können. Gerade bei bettlägerigen Bewohnern bringe ich gerne einmal eine Pflanze aus dem Garten mit. Das hebt nicht nur die Stimmung, sondern ist oft auch ein sehr guter Ausgangspunkt für interessante Gespräche«, erklärt Hauser. Auch als Motive sind die Pflanzen sehr beliebt. Und so zieren viele selbst gemalte Bilder die Wände in der Einrichtung.
Allerdings hat es eine Weile gedauert, diese natürliche Schönheit aus dem Garten herauskitzeln zu können. Nach der Eröffnung der Einrichtung war der Boden mit Bauschutt durchzogen. Das Anlegen selbst von flachen Beeten fiel schwer. Vor allem durch die Initiative einer Frau hat sich der ehemals karge Hinterhof aber in eine blühende Landschaft verwandelt. Martina Knäble, die Tochter einer ehemaligen Bewohnerin des Hauses, war über eine Zeitungsannonce auf die Stelle als Gärtnerin aufmerksam geworden. Seitdem packt die Frau mit »zwei Grünen Daumen großmütterlicherseits« mit viel Engagement an. Bäume wurden neu gepflanzt, Flächen für die Bepflanzung kultiviert und einige Hochbeete angelegt. In ihnen tummeln sich viele auch von den Bewohnern angepflanzte Nutzpflanze von Bohnen über Zwiebeln bis hin zu Tomaten.
Auch einige seltenere Sorten sind hier zu finden, wie etwa rote Sonnenblumen und blaue Kornblumen, die im Zuge der preisgekrönten AWO-Aktion »Wir pflanzen und pflegen« angepflanzt wurden. Diese Aktion passe natürlich perfekt ins Seniorenzentrum Sonnenhalde, meint Bachmann. »Schließlich geht es darum zu zeigen, was alles noch in alten Sorten steckt.«
AWO Seniorenzentrum Sonnenhalde
Sonnenhalde 19/23, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Fon: 0711 975670,