In der Friseurbranche fiebern Meister, Ausbilder und Beschäftigte dem 1. März entgegen. Endlich dürfen sie wieder ihre Geschäfte öffnen und Kundinnen und Kunden mit schönen Haarschnitten und anderen Dienstleistungen verwöhnen. Das Endes des Lockdowns für die Coiffeure täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Branche „vor einer ganz schwierigen Zukunft steht“, wie es Dr. Thilo Scholpp ausdrückt.
Der Landtagskandidat der FDP im Wahlkreis Stuttgart IV, zugleich Landesvorsitzender des Liberalen Mittelstands, führte dieser Tage eine Online-Diskussion mit Salon-Inhabern aus Stuttgart durch. Mit dabei u.a. Hans-Peter Hofmann (Hofmann – Der Friseur, Stgt-Ost; Vorstandsmitglied Kreishandwerkerschaft Stgt) , Marcel Stick (Stick Frisör Sillenbuch und Riedenberg) und Alexander Marquardt (Meisterfriseur Marquardt, Untertürkheim), der während der letzten Wochen mit einem Notkonzept zwei Azubis betreute.
Mit Privatkrediten und Mut durch die Krise
Wie andere Selbständige und Unternehmer beklagten alle Teilnehmer unisono die große Bürokratie und die verzögerte und deshalb nahezu existenzgefährdende Auszahlung der Hilfsgelder. Auch eine Reduzierung der MwSt wie etwa in der Gastronomie hätte der Branche geholfen. Völlig unbeachtet bleibt bei den Staatshilfen auch ein „Unternehmerlohn“ zur Grundsicherung. Einer der Teilnehmer meinte: „Unsere Nerven sind am Anschlag – und unsere Kassen bald leer“. Fast alle Friseure in der Web-Konferenz wollen ihr Business weiterbetreiben und haben deshalb Kredite aufgenommen – über Hausbanken, die KfW oder im Familien- und Freundeskreis.
Werden Haarschnitte deutlich teurer?
„Kurzfristig hilft das und sorgt dafür, dass es nach dem 1. März weitergeht. Aber Kredite wollen eines Tages bedient werden und darin liegt das Problem. Ich sehe die große Gefahr, dass viele Selbstständige hier ihre Altersvorsorge opfern und mit viel zu wenig Geld in den Ruhestand gehen“, sagt Dr. Thilo Scholpp. Unter betriebswirtschaftlichen Aspekten, so der FDP-Kandidat, müssten die Friseure sofort die Preise erhöhen. Dem stimmten die Branchenvertreter zu. Doch Alexander Marquardt sprach für seine Kollegen: „Welcher Mann ist bereit, 50, 60 Euro für einen Herrenhaarschnitt zu bezahlen?“
Staat muss Kleinunternehmern helfen
Was die Teilnehmer der Runde freute: Während Spitzenverbände im Friseurhandwerk zu wenig täten, gebe es große Solidarität über lokale Netzwerke oder Aktionen wie #nursicherbeimfrisör und #frisörinnot. Als Mittelstands- und Handelsexperte war für Thilo Scholpp am Ende des spannenden Gedankenaustausches klar: Selbstständige und Kleinunternehmer brauchen eine Entlastung von Steuern, Abgaben und Bürokratie. Dafür will er sich als möglicher Landtagsabgeordneter für Stuttgart einsetzen.
Alle Infos zu Thilo Scholpps Kandidatur gibt es hier.