Das Jahr 2020 hat noch gar nicht richtig begonnen, trotzdem zeichnen sich in den Bereichen Jobsuche, Ausbildung und Karriere bereits jetzt erste Trends ab, die das komplette Jahr entscheidend prägen werden. So war beispielsweise Fachkräftemangel bereits im Jahr 2019 ein großes Stichwort. In diesem Jahr jedoch wird es eine noch größere Rolle spielen. Diese und weitere Trends und Tipps gibt MORITZ hier in einem kurzen Überblick.
Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften ist größer denn je. Kleinere Unternehmen finden keine Azubis mehr, während größere Unternehmen in Konkurrenz zueinander stehen und keine passenden Bewerber mehr finden. Der Fachkräftemangel ist 2020 in beinahe jedem Unternehmen angekommen. Das erfordert ein Umdenken von Seiten der Betriebe. Gingen viele Ausbildungsverantwortliche bislang noch davon aus, dass Schüler sich glücklich schätzen sollten, dass ihnen eine Ausbildung im eigenen Betrieb gewährt wird, müssen nun zunehmend mehr Unternehmen darauf eingehen, wie sie Azubis für sich gewinnen und von dem Wert ihres Betriebes überzeugen können – nicht mehr »warum sollten wir gerade dich einstellen?«, sondern stattdessen »warum du unbedingt bei uns anfangen solltest.«. Unter Umständen erfordert dies eine Anpassung der Arbeitsbedingungen und Zugeständnisse, um Azubis für sich zu gewinnen: Bessere Arbeitszeiten, Tickets für öffentliche Verkehrsmittel und weitere Boni finden sich bei immer mehr Unternehmen, die verzweifelt nach Fachkräften und potentiellen Azubis suchen.
Eine Analyse der Website stepstone.de hat ergeben, dass Jobsuchende immer stärker ihre wichtigsten Kenntnisse und Fähigkeiten in die Suchmasken eingeben, um passende Jobs zu finden. Darin spiegelt sich der Trend wider, dass Berufsfelder immer weiter spezialisiert werden. Auch Arbeitgeberrankings spielen bei der Jobsuche eine immer größere Rolle. Dies führt zu einer besonderen Stellung und Stärke kleiner und mittlerer Unternehmen.
Die Arbeitswelt verändert sich auch 2020 nach wie vor rasant in allen Branchen, womit folgerichtig auch der Bedarf an Kandidaten steigt, die neue, spezialisierte Kompetenzen mitbringen müssen. Die Versicherungsbranche verzeichnet zum Beispiel laut einer Studie der Plattform LinkedIn im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von 41 Prozent. Besonders Forschungseinrichtungen suchen neue Talente: Hier ist die Anzahl der Stellen in den neuen Berufsbildern um 58 % gestiegen. Auch der Bereich Umweltschutz und erneuerbare Energien gewinnt dank Bewegungen wie Fridays for Future entschieden an Bedeutung, hier tun sich regelmäßig neue Berufsbilder auf.
Die meisten Jobs der Zukunft entstehen derzeit im IT- und Softwarebereich. Gerade im Bereich Künstliche Intelligenzen wird ein enormes Wachstumspotential für die Zukunft beobachtet. Interessant ist, dass sich zunehmend mehr Frauen für ein Studium der bislang eher männerdominierten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) interessieren.
Mit einigen Widrigkeiten hat die Automobilindustrie zu kämpfen, nicht zuletzt aufgrund des Handelskonflikts zwischen den USA und China und der daraus resultierenden sinkenden Nachfrage sowie Rückgängen in der Produktion und in Exporten. Trotzdem verzeichnet die Automobilindustrie unter den nichttechnischen Branchen die meisten Neueinstellungen in den neuen Berufen.