Juergen Haeffner
Buga: Erfolg schon zur Halbzeit
Das Verkehrskonzept der Stadtsiedlung auf der Buga ist so ausgerichtet, dass ein Großteil des Individualverkehrs vermieden werden kann.
Bis zum 11. August steht das Thema Mobilität im Mittelpunkt einer Ausstellung auf der Buga. Bei der Eröffnung kündigte Landesverkehrsminister Winfried Hermann an, dass bald ein moderner Metropolexpress das Bahnfahren attraktiver machen wird.
Ein Drittel weniger Autoverkehr
„Die Klimaschutzziele erfordern, dass in Städten ab 2030 ein Drittel weniger Autoverkehr unterwegs ist" erklärte Landesverkehrsminister Winfried Hermann bei der Eröffnung der Ausstellung, die auf der Baden-Württemberg-Fläche im Fruchtschuppen zu sehen ist. Durch die Bundesgartenschau sei zum Beispiel in Heilbronn viel bewegt worden. "Eine Bundesstraße wurde verlegt, um die Stadt wieder näher an den Neckar zu bringen, das neue Stadtquartier Neckarbogen bleibt der Stadt auch nach der Gartenschau erhalten und entspricht als Stadt der kurzen Wege genau dem, was moderne und nachhaltige Mobilität der Zukunft ausmacht“, kommentierte Minister Winfried Hermann.
Metropolexpress mit Klimaanlage und Wlan als Alternative
Eine Maßnahme, die kurzfristig eine Alternative zum Pkw bieten soll, ist die Stärkung des Bahnverkehrs. Minister Hermann verwies auf die Gründung einer eigenen Marke "bwegt" unter der die Betreiber des baden-württembergischen Streckennetzes ihre Aktivitäten nun bündeln. Ziel: Der Schienennahverkehr soll attraktiver werden. Laut Broschüre wird jeder Zug künftig unter anderem Klimaanlage, Steckdosen, Wlan und großzügige Sitzabstände anbieten. Die Metropolzüge sollen zunächst landesweit zwischen 5 Uhr und 24 Uhr im Stundentakt fahren, angestrebt ist laut Minister Hermann ein Halb-Stunden-Takt. Alle Städte und Oberzentren werden an das Streckennetz angeschlossen.
Nachhaltig, aber nicht immobil
Hermann lobte ausdrücklich das geplante Mobilitätskonzept der Stadt Heilbronn. "Wir wollen zwar nachhaltiger, aber nicht immobil werden. Das heißt, wir müssen den Individualverkehr in der Stadt reduzieren und den Nahverkehr stärken. Da hat sich Heilbronn viel vorgenommen mit seinem vorbildlichen Konzept", sagte der Minister.
Das Mobilitätskonzept 2030, an dem die Bürger beteiligt wurden, werde im Herbst vorgestellt, kündigte Bürgermeisterin Agnes Christner an, die betonte, dass in der neuen Stadtsiedlung bereits ein Verkehrskonzept der kurzen Wege greife, so dass das Verhältnis Nahverkehr (70 Prozent) zu Individualverkehr (30 Prozent) nachhaltiger gestaltet werden konnte. Und vielleicht begegne man ja dem lautlosen, intelligenten Paketfahrzeug auf dem Gelände.
Verkehrswende beginnt im Kopf
Wenn von kurzen Wegen die Rede sei, so könne es sich durchaus auch um einige Meter mehr handeln. "Die Verkehrswende beginnt im Kopf", sagte Minister Hermann, aber bewegen müssten sich alle mehr. So sei es wünschenswert, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zum "bewegten Nahverkehr" zu kommen. Und 10.000 Schritte pro Tag seien schon rein gesundheitlich empfehlenswert. sg
In der Ausstellung kann man sich informieren über:
e-mobil BW GmbH: „Intelligente und nachhaltige Mobilität" - nicht nur E-Mobilität ist ein Thema, auch die Brennstoffzelle
„Naturschutz an Verkehrswegen“
Regierungspräsidium Stuttgart, ViA6West GmbH & Co. KG: „Autobahn als Verfügbarkeitsmodell – Der Ausbau der A6“
Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart: „Barrierearmes Kulturdenkmal“
Informationen zum Mobilitätskonzept 2030 der Stadt Heilbronn:
https://www.heilbronn.de/umwelt-mobilitaet/mobilitaet/mobilitaetskonzept-2030.html