Der jüngste Standort der DHBW feiert 2020 sein zehnjähriges Jubiläum. Rektorin Nicole Graf blickt zurück – und gibt einen Vorgeschmack, was in den nächsten zehn Jahren zu erwarten sein wird.
Als im Januar 2010 die Duale Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn, kurz DHBW Heilbronn, mit zweieinhalb Mitarbeitern und 86 Studierenden in das damalige HVG-Gebäude einzog, »da konnte man noch nicht absehen, wie sich das alles über die Jahre entwickeln würde«, wie sich Prof. Dr. Günter Käßler-Pawelka, wissenschaftlicher Leiter Forschung und Labore der DHBW Heilbronn sowie ehemaliger Studiendekan BWL-Dienstleistungsmanagement, erinnert. Heute, exakt zehn Jahre später, ist die Zahl der Mitarbeiter auf stolze 115 angewachsen. Zwei weitere Studiengänge sind dazugekommen (BWL- Food Management und Wein – Technologie – Management) und die Hochschule bietet rund 1300 Studierenden eine wissenschaftliche Heimat.
»Da kann man schon ein bisschen drauf stolz sein«, freut sich auch Prof. Dr. Nicole Graf, Gründungsrektorin der DHBW Heilbronn. »Das Who-is-who der Lebensmittelbranche kommt von der DHBW.« Über die vergangenen zehn Jahre habe sich laut Graf ein gutes Miteinander zwischen allen Zweigen entwickelt – »das ist etwas, das ist alles andere als selbstverständlich bei so einem schnell wachsenden Unternehmen.« Trotzdem habe die Hochschule dadurch nicht eingebüßt, was sie laut Graf primär auszeichnet: Hohe Kompetenz und eine ausgezeichnete Dienstleistungskultur.
Nicht zuletzt sei diese Qualität auch auf den guten Ruf als Arbeitgeber sowie die hohe Quote an weiblichen Führungskräften zurückzuführen. »Qualität kommt bei der DHBW Heilbronn stets vor Quantität und das möchten wir genauso beibehalten«, so Graf. Dieser Umstand habe dazu geführt, dass die DHBW Heilbronn in zehn Jahren entscheidend das Stadtbild geprägt habe: »Auch durch die Schaffung von Infrastruktur für Studenten und Externe sind wir maßgeblich an der Stadtentwicklung beteiligt gewesen.« Dies sei für die Indentifikation der Studenten mit Heilbronn entscheidend. Eine Konkurrenzsituation mit den anderen Hochschulen gebe es allerdings nicht: »Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit im Schulterschluss etabliert, davon profitieren wir am Ende alle«, fügt Nicole Graf an.
Trotzdem blieb es in der Vergangenheit nicht immer harmonisch. Der Streit mit dem DHBW-Standort bzgl. der Vermeidung von ähnlich ausgerichteten Studieninhalten und einem daraus resultierenden Bruch der bestehenden Konkurrenzklausel wurde aber Ende des vergangenen Jahres beigelegt und die neue Einigung erlaubt es der DHBW Heilbronn, zukünftig auch das Themengebiet Digitalisierung in Forschung und Lehrplan mit aufzunehmen. Und das ist auch ganz im Sinne von Nicole Graf, die bereits einen Blick auf die nächsten zehn Jahre wirft.»Wir haben viel erreicht, aber es geht weiter.« Beispielsweise auf der großen Nacht der Wissenschaft, die nach dem letztjährigen Erfolg in diesem Jahr zum zweiten Mal mit umfangreichem Programm und vielen Angeboten und Entdeckungsmöglichkeiten ausgerichtet wird.