Sie war der Mittelpunkt des Bebenhäuser Hofs (des früheren Fronhofs) und wurde bereits 1356 erstmals urkundlich erwähnt. Der Zehnt (= der zehnte Teil!) war ein wichtiges Herrschaftsrecht, eine Reallast, die auf sämtlichem Grundbesitz ruhte und vom Ernteertrag erhoben wurde. 1535 kam die Zehntscheuer in den Besitz Württembergs, das Rechtsnachfolger des in der Reformation aufgehobenen Klosters Bebenhausen wurde. Die Zehntabgaben mussten von da an der Bebenhäuser Pflege in Stuttgart zugeführt werden.
Im Zuge der Zehntablösung um die Mitte des 19. Jahrhunderts erwarb die Gemeinde das Gebäude für 2000 Gulden von Württemberg. 1852 wurden sämtliche Zehnt- und andere Rechte, die Württemberg auf der Echterdinger Gemarkung hatte, durch die Gemeinde für insgesamt 66.467 Gulden abgelöst. Am 15./16. März 1944 wurde die alte Zehntscheuer, die als eines der wenigen Gebäude in Echterdingen sogar den 30-jährigen Krieg (1618-1648) überdauert hatte, mitsamt dem darin befindlichen Feuerwehrmagazin und dem Farrenstall durch einen britischen Luftangriff total zerstört. 1952/ 53 wurde die Zehntscheuer an gleicher Stelle vollkommen neu aufgebaut. Der schlechte bauliche Zustand führte 1992 zum Abriss dieses Gebäudes und im Oktober 1996 wurde an gleicher Stelle der zweite Neubau nach dem Krieg mit Seniorenbegegnungsstätte, Vereinsräumen, Kindergarten, Bürgersaal, Bücherei und Tiefgarage eingeweiht.