Angesichts des deutschlandweiten Anstiegs an Corona-Neuinfektionen, der auch Heilbronn betrifft, hat sich Oberbürgermeister Harry Mergel nun geäußert. Er mahnt zur allgemeinen Vorsicht und will die Situation »sehr genau beobachten«.
Stand Mittwoch, 7. Oktober, hat Heilbronn mit insgesamt 19 neu an Sars-CoV-2 infizierten Personen den größten Infektions-Zuwachs seit Wochen. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die die Zahl der neuen Erkrankungsfälle pro 100.000 Einwohner angibt, ist auf 35,5 gestiegen. Als Folge wurde angekündigt, dass das Heilbronner Ordnungsamt und die Polizei zukünftig verstärkt unterwegs sein wird, um die Einhaltung der Hygienevorgaben nach der Corona-Verordnung zu kontrollieren.
Heilbronns Oberbürgermeister appellierte in diesem Zusammenhang nochmals an das Verantwortungsbewusstsein aller Bürgerinnen und Bürger. »Abstand halten, Hygiene beachten und eine Alltagsmaske tragen ist in dieser Zeit wichtiger denn je und schützt uns alle – jeden einzelnen und seine Mitmenschen.« Die Gefahr, sich mit dem Virus anzustecken sei dabei keineswegs vorbei, so Mergel, eher sei das Gegenteil der Fall: »Sollten die Zahlen weiter steigen, werden wir mit strikteren Maßnahmen reagieren müssen.«
Mit weiteren Vorschriften warte die Stadt Heilbronn vorläufig ab, bis der vom Land angekündigte Erlass zur Umsetzung des Bund-Länder-Beschlusses vom 29. September 2020 vorliegt. Mergel erklärt: »Einheitliche Regeln in Baden-Württemberg sind uns wichtig. Wir wollen die Menschen nicht verunsichern durch zu viele unterschiedlich geltende Vorschriften.« Empfohlen wird allerdings bereits vorsorglich schon jetzt, private Veranstaltungen in privat genutzten Räumen auf maximal 25 Personen zu begrenzen. Außerhalb privat genutzter Räume und Grundstücke in öffentlichen oder mietbaren Räumen soll die Zahl der Gäste auf maximal 50 begrenzt werden. Auf Flächen, bei denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, beispielsweise auf Märkten oder in Kultureinrichtungen rät Harry Mergel, unbedingt einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Veranstalter aus der Region haben unterdessen nach wie vor mit heftigen Umsatzeinbußen durch die Corona-Einschränkungen zu kämpfen. Für Viele kommen die Regeln einem Berufsverbot gleich. Steffen Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing betont, dass es eine »einheitliche, unzweideutige und nachvollziehbare Regelung« braucht, gerade wenn es um die bevorstehende Weihnachtszeit geht. »Ob Weihnachtsmärkte selbst mit einem dezentralen Konzept stattfinden können, ist offen, da braucht es eine schnelle Lösung.« Auch hier ginge es nicht nur in Heilbronn, sondern auch in ganz Deutschland um viele Existenzen. »Es sind gerade viele kleine Betriebe, die von schnellen Soforthilfen abhängig sind«, so Schoch. »Da ist auch nicht mit einem Darlehen geholfen, da geht es ums pure Überleben.«