Heilbronn
Die Stadtspitze hat am 20.11. erneut mit der Heilbronn Marketing GmbH über die Ausrichtung des Heilbronner Käthchen-Weihnachtsmarktes beraten und ist dabei nach intensiver Abwägung und Abstimmung mit den Fraktionsspitzen des Gemeinderats zu dem Schluss gekommen, den Markt abzusagen. »Für uns war das eine ganz schwierige Entscheidung, besonders mit Blick auf die Händler und Imbissbetreiber, aber wir sind überzeugt, dass die Eröffnung des Marktes in dieser äußerst angespannten Situation das falsche Signal wäre.« Dabei haben insbesondere die Abwägung der Gesamtsituation und die sich kontinuierlich zuspitzende Lage auf den Intensivstationen zu dieser Entscheidung geführt. »In dieser Zeit, in der wir alle Kraft dafür einsetzen müssen, die Pandemie einzudämmen, dürfen wir keine zusätzlichen Anreize für Kontakte schaffen«, erklärt OB Mergel.
»Wir hätten uns als Veranstalter hier rechtzeitig eine klare Entscheidung von der Landesregierung gewünscht«, so HMG-Geschäftsführer Steffen Schoch. Die HMG wird jetzt mit allen Händlern sprechen und bei Bedarf nach individuellen Lösungen suchen. »Es tut uns im Herzen weh, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt, wo der Aufbau im vollen Gange war, die Entscheidung treffen mussten, aber um verantwortungsvoll auf die Situation zu reagieren, war es der einzige Weg.«
Unterstützung für die Entscheidung gibt es auch aus den Reihen der Fraktionsvorsitzenden des Heilbronner Gemeinderats. »Wir alle hatten uns so sehr gewünscht, in diesem Winter wieder mehr Normalität leben zu können. Nun stecken wir mitten in der vierten Welle, die es zu brechen gilt. Deshalb appelliere ich erneut an alle, sich impfen zu lassen oder die Booster-Angebote wahrzunehmen«, sagt OB Mergel.
Neckarsulm
Auch der »Adventszauber« in Neckarsulm, der für das erste Adventswochenende am 27. und 28. November geplant war, findet nicht statt. Die Stadt Neckarsulm hat entschieden, den traditionellen Weihnachtsmarkt in der Innenstadt auch in diesem Jahr abzusagen. »Angesichts der deutlich zugespitzten Corona-Lage haben wir diese Entscheidung schweren Herzens treffen müssen«, erklärt Oberbürgermeister Steffen Hertwig.
Die Stadt hatte bereits ein umfassendes Sicherheits- und Hygienekonzept für den Adventszauber erstellt, das auch bei den baulichen Gegebenheiten in der Innenstadt praktikabel gewesen wäre. »Mit den geplanten Zugangskontrollen an allen Zugängen wäre es möglich gewesen, sowohl eine 2 G- als auch eine 2 G plus-Regelung umzusetzen«, versichert Steffen Hertwig. »Angesichts der rasant steigenden Infektionszahlen und der drohenden Überlastung der SLK-Kliniken haben wir uns aber zur Absage entschieden. Den Adventszauber in dieser Situation auch unter strengen Hygieneauflagen zu veranstalten, wäre das falsche Signal gewesen. Gerade jetzt sollten wir jedes unnötige Risiko vermeiden.«
Zudem gab es im Laufe dieser Woche Absagen von Neckarsulmer Vereinen und Organisationen. »Die mitwirkenden Vereine und Organisationen bilden das Rückgrat unseres Adventszaubers und sorgen für das besondere Flair«, bekräftigt Steffen Hertwig. Fünf langjährige Mitwirkende haben in den zurückliegenden Tagen mit Hinweis auf die Corona-Lage entschieden, trotz des Sicherheits- und Hygienekonzepts nicht am Adventszauber teilzunehmen. »Diese Bedenken der ehrenamtlich Aktiven nehmen wir ernst«, unterstreicht der Oberbürgermeister.
Weitere Neckarsulmer Veranstaltungen sind derzeit von der Absage des Weihnachtsmarktes nicht betroffen und finden mit entsprechenden Sicherheits- und Hygienekonzepten und der 2 G- beziehungsweise 2 G plus-Regel weiterhin statt. Bei Veranstaltungen mit festen Sitzplätzen können die Abstands- und Hygieneregeln leichter eingehalten und kontrolliert werden als bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum. Je nachdem, wie sich das Infektionsgeschehen weiter entwickelt, kann es aber auch bei den Kultur-, Sport- und sonstigen Veranstaltungen zu verschärften Regeln kommen. Außerdem bereitet die Stadt derzeit weitere Corona-Schutzmaßnahmen vor und wird darüber in Kürze informieren.
Bad Wimpfen
Die Infektionszahlen steigen nach wie vor dynamisch weiter und die Krankenhäuser werden voraussichtlich zeitnah ihre Belastungsgrenze erreichen. Dies sowie Gespräche mit Fachleuten aus dem Gesundheitswesen haben die Stadt Bad Wimpfen sowie den Veranstalter des Altdeutschen Weihnachtsmarktes, den Handels- und Gewerbeverein, dazu bewogen, die Gesamtsituation nochmals zu bewerten. Aufgrund der rechtlichen Gegebenheiten sowie der Lage des Marktgeländes in der bewohnten Altstadt von Bad Wimpfen ist die Durchsetzung einer der derzeitigen Pandemielage am ehesten gerecht werdenden 2G-Regelung nicht umsetzbar. In der Verantwortung für die Gesundheit der Bevölkerung und angesichts der dramatischen Entwicklung und der damit fraglichen Perspektive einer sicheren Durchführung des Weihnachtsmarktes an den 3 Adventswochenenden haben sich die Stadt Bad Wimpfen und der Handels- und Gewerbeverein dazu entschlossen, mit großem Bedauern den Altdeutschen Weihnachtsmarkt auch im Jahr 2021 abzusagen.
Die Vorsitzende Gabriele Kellhammer und Bürgermeister Claus Brechter bedauern dies umso mehr, als sowohl von Seiten der Beschicker als auch der Verantwortlichen in Bad Wimpfen große Anstrengungen unternommen wurden, um diese wichtige Veranstaltung durchführen zu können. Besonders belastend ist diese Entscheidung für die Gewerbetreibenden in Bad Wimpfen sowie die Beschicker dieser traditionsreichen Veranstaltung. Dies hat für Gabriele Kellhammer und Claus Brechter die Entscheidung sehr schwer gemacht, allerdings war bei den gegebenen Umständen keine andere Lösung möglich.