Die Teilentsiegelung und Begrünung von Verkehrsflächen, Dach- und Fassadenbegrünungen sowie Auenrenaturierungen – das sind nur drei von insgesamt 31 Maßnahmen, mit denen sich Heilbronn gegen die Folgen des Klimawandels wappnen will. Zusammengefasst werden diese in einem neuen Klimaschutzteilkonzept, das der Heilbronner Gemeinderat jetzt verabschiedet hat.
Das neue Klimaschutzteilkonzept der Stadt Heilbronn soll hauptsächlich aufzeigen, welche klimatischen Veränderungen Heilbronn in Zukunft zu erwarten hat. Prognostiziert sind längere Hitze- und Trockenheitsperioden, wie sie in den vergangenen Jahren teils schon spürbar waren. Zum anderen umfasst das Konzept einen Maßnahmenkatalog zum Schutz gegen die »nicht mehr abwendbaren Folgen des Klimawandels«. »Damit verfolgt die Stadt Heilbronn eine Doppelstrategie, die sowohl auf aktiven Klimaschutz als auch auf die Anpassung an die Folgen des Klimawandels abzielt«, sagt Oberbürgermeister Harry Mergel. »Wir fangen hier nicht bei null an, weil im Hochwasserschutz, der Stadt- und Grünplanung sowie vielen weiteren Bereichen die Aspekte Klimaschutz und Klimaanpassung bereits mitgedacht und mitumgesetzt wurden. Wir werden künftig auf diesen Feldern noch mehr tun, um Vorsorge für die nachfolgenden Generationen und den Erhalt einer lebenswerten und gesunden Umwelt für Mensch, Tier und Pflanzen zu leisten.«
Die 31 Maßnahmen sind aufgeteilt in die fünf Handlungsfeldern »Grün- und Freiflächen«, »Land- und Forstwirtschaft«, »Menschliche Gesundheit und soziale Infrastruktur«, »Planen, Bauen und Wohnen« sowie »Wasserwirtschaft«. Zur Umsetzung soll in der Stadtverwaltung eine übergreifende Steuerungsgruppe eingerichtet werden. Förderprogramme sollen, soweit möglich, ausgeschöpft werden. Darüber hinaus stehen die Entwicklung eines stadtweiten Leitbildes zur Anpassung an den Klimawandel und konkrete Raumplanungen an.
Als erste Maßnahme zur Umsetzung des Anpassungskonzepts an den Klimawandel sollen nun bis Mitte nächsten Jahres im Stadtwald Retentionstümpel, die durch Regenwasser gespeist werden, angelegt werden. Diese dienen laut der städtischen Forstabteilung insbesondere der Stabilisierung der Waldbestände bei zunehmender Trockenheit und zunehmenden Hitzeperioden, wie sie dem Wald auch schon in den vergangenen Sommern zugesetzt haben. Außerdem, so heißt es weiter, erweitere sie die Qualität des Waldes als Feuchtlebensraum für Insekten, Amphibien und Vögel.
Bei der Erstellung des Konzepts wurden auch die Bürgerschaft sowie Umweltverbände und andere Akteure beteiligt, soweit es die Corona-Pandemie zuließ. Unter anderem gab es mehrere Bürgerumfragen. »Auch die Umsetzung bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe von vielen verschieden Akteuren«, erklärt Martina Berner-vom Feld, Projektleiterin bei der Stabsstelle Stadtentwicklung und Zukunftsfragen. Daher bleibe es wichtig, weiter für das Thema zu sensibilisieren. In der Stadtverwaltung werde dem Grünflächenamt eine tragende Rolle zukommen. Auch zahlreiche weitere Ämter, wie das Planungs- und Baurechtsamt, das Amt für Straßenwesen, das Hochbauamt oder die Entsorgungsbetriebe an der Umsetzung beteiligt sein.
Das vollständige Klimaschutzteilkonzept ist unter www.heilbronn.de/klimawandel einsehbar