Knapp 500 Bürgerinnen und Bürger nutzten im Oktober bereits die Gelegenheit ihr Altspeiseöl an einem der vier neuen Sammelautomaten in der Großen Kreisstadt Öhringen abzugeben.
Aus dem Inhalt der Sammelbehälter lässt sich nun nachhaltiger Kraftstoff für rund 10.000 km herstellen. „Mit den Zahlen der ersten Wochen sind wir wirklich zufrieden“, sagt Hubert Zenk, Geschäftsführer von Jeder Tropfen zählt. Oberbürgermeister Thilo Michler und Landrat Dr. Matthias Neth eröffneten mit dem Einwurf eines Behälters die Sammlung nun offiziell.
„Ich bin sehr stolz, dass wir in Öhringen dieses Pilotprojekt initiieren konnten. Es ist ein starkes Zeichen für Klimaschutz und Innovation in der Region“, erklärt Michler. „Die Sammlung von Altspeiseöl und Fett reduziert zudem die Belastung für unsere Kläranlage und Kanalisation. Denn unsachgemäß entsorgtes Speiseöl verunreinigt das System.“ Dr. Matthias Neth lobte das praktische und gut durchdachte Konzept von Jeder Tropfen zählt. „Wir fangen jetzt nicht an, um nach zwei Jahren einfach wieder aufzuhören“, zeigt Neth sich zuversichtlich, das Projekt auch nach der Pilotphase fortzuführen – dann möglicherweise im ganzen Hohenlohekreis.
Für die Sammlung in Öhringen stellten Anfang Oktober rund 50 Helferinnen und Helfer 11.000 Sammelbehälter vor die Haustüren der Bürger. Dank tatkräftiger Unterstützung der Jugendfeuerwehr und des Teams von EDi Energie-Direkt Hohenlohe lief die Verteilung wie geschmiert. „Das war schon eine kleine logistische Herausforderung“, erzählt Jan Horina von der Feuerwehr Öhringen, die an diesem Tag die roten Autos gegen Bollerwägen voll grüner Sammelbehälter tauschte.
Die Sammelautomaten zur Rückgabe der vollen Behälter stehen am Ö-Center, am EDi Tankpunkt 1, beim OBI und am Hauptbahnhof in Öhringen. „Es ist interessant zu sehen, dass alle vier Automaten ähnlich stark genutzt werden“, sagt EDi-Geschäftsführer Roland Weissert, der Jeder Tropfen zählt mit seinem Team tatkräftig unterstützt. „Das Interesse an dem Projekt im Kreis, aber auch darüber hinaus ist wirklich groß“, so Weissert weiter. Er habe bereits von vier weiteren Landkreisen gehört, die sich für die Sammlung von genutzten Speiseölen zur Herstellung von nachhaltigem Biokraftstoff interessieren.
Ähnlich äußerte sich Sebastian Damm, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Hohenlohekreis: „Im Umweltministerium in Stuttgart beobachtet man das Projekt genau.“ Da man mit dem Sammelsystem komplettes Neuland betrete, sei man jedenfalls sowohl in Öhringen als auch in der Landeshauptstadt sehr gespannt darauf zu erfahren, wieviel Altspeiseöl sonst ungenutzt im Abfluss landet.