Im Hohenloher Freilandmuseum in Schwäbisch Hall-Wackershofen werden regelmäßig „Living-History-Veranstaltungen“ durchgeführt, so auch vom 16. bis zum 18. April.
Dabei schlüpfen geschichtsinteressierte Menschen des 21. Jahrhunderts in die Rollen von Menschen früherer Jahrhunderte und geben Einblicke in deren Lebensverhältnisse. In diesem Jahr zu Ostern findet die Veranstaltungen „Landleben 1622“, statt, dabei wird in der Zeit 400 Jahre zurückgeschaut, wir befinden uns also im Jahr 1622.
Es gibt archivalische Hinweise aus dieser Zeit die belegen, dass das Bier 1622 begann, eine wichtige Rolle auch in der Stadt Hall zu spielen, eine Tradition, die mit der Gründung der Löwenbrauerei 1724 manifestiert worden ist und bekanntlich bis heute anhält. 1621 und auch im Folgejahr fiel die Weinernte in Hall derartig schlecht aus, dass sich der Rat der Stadt entschloss, einen erschwinglichen Ersatz für den knappen Wein zu beschaffen. Einem Ratsprotokoll vom August 1622 zufolge wurde zu dieser Zeit ein Dinkelsbühler Bierbrauer angeworben, der damit begann, in Vellberg Bier zu brauen. Nur ein Jahr später, 1623 gründete der Haller Bürger Michael Dollin in Sanzenbach eine eigene Brauerei.
Die Akteure der Veranstaltung, Mitglieder des Vereins „Cercle d’Histoire Vivante“, werden eines der ältesten Gebäude des Freilandmuseums, das Bauernhaus aus Zaisenhausen, erbaut 1551, zum „Wirtshaus“ werden lassen und den Besucherinnen und Besuchern das Bier näherbringen. Dies sowohl was dessen Geschichte angeht, als auch ganz im wörtlichen Sinn, in Form eines Ausschanks. Das ausgeschenkte Bier, wie in der Zeit um 1622 üblich kräftig und unfiltriert, wird von der Haller Löwenbrauerei anlässlich der Veranstaltung gespendet!
Weiterhin laden die Museumsgaststätte „zum roten Ochsen“ zum Rasten und Stärken ein, die Besenwirtschaft im Weinbauerndorf hat an beiden Ostertagen geöffnet, am Ostersamstag und Ostermontag wird für die Besucherinnen und Besucher im Bauernhaus aus Schönenberg frischer Blooz gebacken.
Mehr Infos unter: www.wackershofen.de