Buchen
Die Planungen für den Buchener Weihnachtsmarkt wurden in den letzten Wochen akribisch an die Vorschriften der Coronaverordnung angepasst.
Lange haben die Stadtverwaltung und die Aktivgemeinschaft deshalb geglaubt, diese beliebte Veranstaltung am kommenden Wochenende auch durchführen zu können. Nach einer Abwägung aller aktuellen Entwicklungen fiel jetzt aber in Abstimmung mit den Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderates und unter Einbindung der Aktivgemeinschaft die Entscheidung, den Markt doch abzusagen. Dazu Bürgermeister Burger: »Wir hätten unserer Bevölkerung sehr gern diese kleine Abwechslung geboten und hätten auch Sorge dafür getragen, dass alle Coronavorschriften eingehalten worden wären. Aber die aktuellen Zahlen sprechen ganz eindeutig dagegen.« Zudem appelliert auch Ministerpräsident Kretschmann ganz aktuell an die Bevölkerung, soziale Kontakte nach Möglichkeit einzuschränken. Diesen Appell haben sich die Verantwortlichen in Buchen ebenfalls zu Herzen genommen. »Unter den aktuellen Umständen wäre ein Weihnachtsmarkt – unter welchen Bedingungen auch immer – nicht vermittelbar gewesen,« begründet der Bürgermeister diese kurzfristige Entscheidung, die allen Beteiligten, auch im Hinblick auf die Marktbeschicker, durchaus »schwer gefallen« sei.
Mosbach
Die Entscheidung fiel den Verantwortlichen alles andere als leicht – aber bei Abwägung aller Umstände und den aktuellen Zahlen blieb keine andere Wahl: Der Mosbacher Weihnachtsmarkt muss auch in diesem Jahr abgesagt werden.
Neben dem Bad Wimpfener Markt, mit dem man sich in Mosbach eng abgestimmt hatte, wurden die Weihnachtsmärkte am Wochenende u.a. auch in Heilbronn und Neckarsulm abgesagt. Den Mosbacher Markt als beinahe einzigen im weiten Umkreis stattfinden zu lassen und einen »Run« auf die Stadt zu riskieren, wäre nicht zu verantworten und der aktuellen pandemischen Lage nicht angemessen. »Bei den beengten Verhältnissen in unserer historischen Altstadt wäre die Lage nicht beherrschbar«, so Oberbürgermeister Michael Jann, der betont, dass die Entscheidung mit all ihren Konsequenzen für Beschicker, Einzelhändler, Gastronomen und nicht zuletzt den Bürgerinnen und Bürger sehr schwer gefallen sei. »Aber wir haben nun mal eine Verantwortung für die Gesundheit – für Leib und Leben - der Menschen.«
In enger Abstimmung mit dem Gemeinderat, der geschlossen hinter der Entscheidung steht, sowie nach Rücksprache mit dem Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Mosbach Aktiv ist dieser Weg der einzig vernünftige: »Wir können die Menschen nicht auffordern, Kontakte zu reduzieren und sich sowie andere bestmöglich zu schützen und dann gleichzeitig zum geselligen Zusammensein einladen – das wäre einfach das falsche Signal in dieser dramatischen Zeit.«
Mosbach Aktiv und die städtische Wirtschaftsförderung sind nun dabei, alternative Aktionen zu planen, die Anreize für den Besuch der Stadt setzen. Der Bummel durch die Fußgängerzone und der Besuch von Geschäften und Gastronomie kann auch unter den bekannten Abstands-, Zugangs- und Hygieneregeln weihnachtliche Stimmung aufkommen lassen – große Menschenansammlungen und Gedränge sind jedoch kontraproduktiv und sollen vermieden werden.
Sinsheim
Schweren Herzens und nach reiflicher Überlegung hat die Stadt Sinsheim entschieden, den Weihnachtsmarkt in der Kernstadt in diesem Jahr erneut abzusagen.
»Wir hätten es uns selbstverständlich anders gewünscht, aber eine Veranstaltung dieser Größenordnung ist derzeit in mehrfacher Hinsicht nicht durchführbar«, erläutert Oberbürgermeister Jörg Albrecht. »Wir stehen kurz vor dem Erreichen der Alarmstufe, die Intensivbetten in unserem Land sind nahezu ausgelastet, die Inzidenz ist so hoch wie noch nie.« Angesichts der rasch steigenden Coronafallzahlen rät das Robert Koch Institut aktuell dazu, Kontakte zu reduzieren und Großveranstaltungen abzusagen.
Auch der wirtschaftliche Aspekt dürfe natürlich nicht außer Acht gelassen werden, erläutert Ines Kern, Abteilungsleiterin Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung. »Einen Weihnachtsmarkt unter 2G-Bedingungen mit Einlasskontrollen zu stemmen, erfordert immensen personellen und finanziellen Aufwand und erlaubt letztlich nur wenige Besucher.« Bereits im Vorfeld hatten einige Standbetreiber ihre Teilnahme am Sinsheimer Weihnachtsmarkt in Frage gestellt. »Selbstverständlich haben wir bereits vor Wochen die Wirtschaftlichkeit verschiedenster Szenarien kalkuliert und kommen nun bedauerlicherweise an den Punkt, an dem wir den Weihnachtsmarkt vernünftigerweise nicht mehr umsetzen können.«
»Wir haben in den letzten Tagen unser Möglichstes versucht, Szenarien zu entwerfen, in denen der traditionelle Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende noch realisierbar sein könnte. Unter den gegebenen Umständen ist das jedoch schlechterdings nicht möglich«, führt Oberbürgermeister Jörg Albrecht aus. Ein drastisch abgespeckter Weihnachtsmarkt mit wenigen Buden und strenger Einlasskontrolle sei weder eine wirtschaftliche Alternative noch wünschenswert.