Das Jahr 1697: Der Pfälzische Erbfolgekrieg ist vorüber, doch weite Teile im Südwesten sind verwüstet. Die Menschen leben in Armut. Zwei Familien in Mühlacker-Lienzingen fürchten um ihre Existenz und entschließen sich in der Hoffnung auf erträgliche Lebensbedingungen zur Flucht in den Odenwald. Nach einer Reise voller Gefahren und Entbehrungen erreichen sie ihr Ziel – aber eine neue Heimat finden sie nicht.
Diese Geschichte bildet die Handlung eines Historiendramas, an dem derzeit mit viel Herzblut gearbeitet wird. Initiator des Filmprojekts ist der Lienzinger Bierkeller- und Kulturverein um seinen Vorsitzenden Roland Straub: Bereits vor anderthalb Jahren begannen die Vorbereitungen, in etwa zwei Jahren soll der Film in verschiedenen Kinos der Region gezeigt werden. Gefördert wird die Produktion von der Stadt Mühlacker.
Der gesamte Entstehungsprozess des Films ist ein Bürgerprojekt: Beteiligen können sich alle Interessierten, die Lust und Zeit mitbringen. »Gerade im Odenwald und im Kraichgau ist die Resonanz bisher überwältigend«, berichtet Straub. So seien bereits über 160 Anfragen bei ihm eingegangen von Menschen, die gern eine kleine Rolle übernehmen möchten, geeignete Drehorte in der Region kennen oder Kostüme und Equipment zur Verfügung stellen möchten. Unter den zahlreichen Schauspielern sind sowohl Amateure als auch Erfahrene. Es gebe ein großes Interesse für die Story, die Straub selbst geschrieben und um deren Überarbeitung sich eine professionelle Drehbuchautorin gekümmert hat. »Ich habe mich sehr über den großen Zuspruch aus dem Odenwald und dem Kraichgau gefreut. Unsere vielen Teilnehmer kommen aus allen Altersklassen, unsere jüngste Schauspielerin ist sieben, die älteste 86«, sagt Straub. Aus Sinsheim habe sich eine Theaterpädagogin gemeldet, die eine große Hilfe sei. Gedreht wird an verschiedenen Orten, darunter im Freilandmuseum Gottersdorf. Viele Statisten werden die historischen Stätten mit Leben füllen und die Kinobesucher in die Zeit um 1700 eintauchen lassen.
Um die Kostüme kümmern sich die Darsteller selbst. Dabei reichen einfache Gewandungen in Braun und Grau aus. Straub: »Die Geschichte spielt ja weitgehend im bäuerlichen Milieu, die Kleidung darf also durchaus etwas zerschlissen und schmutzig sein. Die Frauen tragen Kopfbedeckungen, etwa Hauben oder Tücher, wie es in jener Zeit üblich war.«
Fehlen würden derzeit Ansprechpartner im Odenwald, die Drehgenehmigungen vermitteln können. Auch seien Technik-Affine Teilnehmer begehrt, die sich um Kamera-, Ton- und Lichttechnik kümmern können und bereit sind, zu Dreharbeiten gelegentlich in die Gegend um Mühlacker zu fahren.
In die Filmhandlung eingeflochten werden sollen auch historische Sagen und Legenden: Straub, der als zertifizierter Naturführer zwar hervorragend in der Geschichte der Region Mühlacker bewandert ist, benötigt jedoch Unterstützung, was den Odenwald angeht: Wer sich hier auskennt und über Sagen und Legenden der Region Bescheid weiß, kann sich gern bei ihm melden.
»Da das Interesse im Odenwald an unserem Projekt so überwältigend ist, werden wir den Film in jedem Fall auch dort aufführen. Wir sind gerade dabei, in Kontakt zu den lokalen Kinos zu treten«, sagt Straub.
Wer bei Kamera-, Licht- und Tontechnik mitwirken möchte, Sagen und Legenden aus dem Odenwald oder mögliche Drehorte kennt, kann sich bei Roland Straub melden.
Tel.: 07041/5521, Mail: rolandstraub@gmx.de