Im Dezember 2015 durchsuchten 50 Steuerfahnder des Finanzamts Mannheim-Neckarstadt die Privat- und Geschäftsräume von Funktionären des Fußball-Regionalligisten Sportvereinigung Neckarelz. Das daraus resultierende Verfahren ist nun nach über fünf Jahren rechtskräftig beendet. Der Straftatbestand lautet Steuerhinterziehung. Im Zeitraum von Januar 2011 bis Dezember 2015 sollen Fußballer des damaligen Regionalligisten zum Teil schwarz bezahlt worden sein, vorbei an Finanzamt und Sozialversicherung.
Hauptbeschuldigter ist laut Informationen der Heilbronner Stimme der Vereinschef Dr. Thomas Ulmer. Der 64-Jährige wurde vom Amtsgericht Mosbach zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist seit dem 19. Januar rechtskräftig. Der als Lokalpolitiker in Mosbach sehr bekannte Ulmer muss ferner einen Geldbetrag im mittleren sechstelligen Bereich an Sozialversicherungsträger wie die Berufsgenossenschaft bezahlen. Ulmer war von 2004 bis 2014 Abgeordneter für die CDU im Europaparlament, noch heute arbeitet er als Arzt in Mosbach. Wie Ex-Spieler von Neckarelz der Heilbronner Stimme mitteilten, hätten sie ihr Schwarzgeld vom Vereinsboss in Briefumschlägen erhalten.