Gerade für größere Firmen, bei denen aus einer Vielzahl an Bewerbern ausgewählt werden muss, ist ein so genanntes Assessment-Center ein nützliches Auswahlverfahren. Hierbei müssen sich die Bewerber gegen bis zu zwanzig Konkurrenten in verschiedenen Disziplinen durchsetzen. Den Bewerbern werden Aufgaben gestellt, die man unter Zeitvorgabe und ständiger Beobachtung so gut wie möglich lösen muss. »Survival of the fittest« heißt es hier – nur die Stärksten überleben. Entscheidend ist also, dass man sich vorab ausführlich und Sorgfältig auf das Unternehmen, die Marke und die Branche vorbereitet und genau über den Betrieb, bei dem man sich bewirbt, Bescheid weiß. Gleichzeitig empfiehlt es sich aber auch, einige Fragen über das Unternehmen oder die Stelle vorab vorzubereiten – im Gespräch zeigt man den Juroren auf diese Weise nämlich, dass man motiviert ist und sich für das Unternehmen bzw. den Job auch tatsächlich interessiert.
Auch wenn es an einem stressvollen Tag wie diesem schwierig sein mag, sollte man versuchen, möglichst locker, gelassen und natürlich zu bleiben. Das gilt insbesondere für Momente, in denen man bei Aufgaben Fehler macht oder unter Zeitdruck gerät. Denn bei Assessment-Centern wird in der Regel weniger auf die Anzahl der Fehler als vielmehr auf den Umgang damit geachtet. Manchmal werden sogar Aufgaben gestellt, die in dem vorgegebenen Zeitfenster überhaupt nicht zu schaffen sind. Hier wollen Prüfer sehen, wie die Bewerber auf derartige Stresssituationen reagieren.
Bei ganztägigen Bewerbertagen findet in der Regel ein gemeinsames Mittagessen statt. Auch hier ist Vorsicht angesagt, denn nur weil es offiziell »Pause« heißt, bedeutet das nicht, dass man nicht weiterhin beobachtet werden. Oft wollen die Prüfer hierbei sehen, wie die Bewerber in Gruppen interagieren, wie sie sich in Pausen verhalten oder wie sie mit Konkurrenten umgehen. Zusammenarbeit spielt auch in Gruppenaufgaben eine entscheidende Rolle. Auch wenn man mit direkten Konkurrenten, die den selben Job haben wollen, wie man selbst, sollten diese Art Aufgabe grundsätzlich in Gemeinschaftsarbeit gelöst werden. Kooperation und Teamwork gehören zu essenziellen Soft Skills in vielen verschiedenen Berufszweigen. Auch dafür sind Assessment Center da.
In der Regel wird vor Beginn des Assessment Centers frühzeitig mitgeteilt, ob bestimmte Unterlagen wie zum Beispiel die Bewerbungsmappe oder eine eigene Präsentation mitgebracht werden sollen. Ist diesbezüglich nichts gefordert, kann es dennoch in jedem Fall nicht schaden, einen eigenen Block, Stifte und die Bewerbungsunterlagen provisorisch mitzunehmen. Lieber etwas zu gut als zu wenig vorbereitet sein!