Ausbildung ohne Schulabschluss?
Eine Ausbildung ohne Schulabschluss? Diese Frage stellen sich gerade auch seit der Flüchtlingsthematik doch mehr junge Menschen als man glaubt. Aber wie kann das denn gehen? Tatsächlich können sich viele deutsche Personalchefs kaum einen unattraktiveren Bewerber vorstellen als den "verpeilten" Hauptschulabbrecher ohne Abschlusszeugnis. Und trotzdem könnte er oder sie auf die Lehrstelle vielleicht ganz gut passen? Was macht man dann eigentlich in so einer Situation? Wie überzeugt man einen Betrieb, dass man sehr wohl eine Chance verdient hätte? Wie findet man also ohne Abschluss eine Lehrstelle?
Mal eins vorab als Tatsache: Ein Schulabschluss ist nicht grundsätzlich Voraussetzung für eine Ausbildung. Jeder kann sich bewerben – mit oder ohne Zeugnis. Jedoch ist auch klar: Je qualifizierter der Abschluss, desto besser sind die Chancen. Gerade Jugendliche (und auch Erwachsene) ohne Schulabschluss stehen diesbezüglich in der Nahrungskette ganz unten – und haben sehr oft schlechtere Chancen auf einen soliden Ausbildungsplatz. Aber perspektivenlos sind sie absolut nicht. Der Weg ist bestimmt schwieriger, aber mit den richtigen Tipps im Gepäck kann er bis zum Ziel führen. Statistiken des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigen zunächst, dass viele Auszubildende ohne Hauptschulabschluss zuvor eine berufsvorbereitende Qualifizierung oder eine berufliche Grundbildung absolvieren. Das bedeutet: Jugendliche ohne Abschluss haben zunächst die Möglichkeit, verschiedene Berufe kennenzulernen, sich zu orientieren und auch praktische Kenntnisse zu verbessern. Dazu zählen etwa die Felder IT- und Medienkompetenz, Sprachförderung und Bewerbungstraining. Auch Betriebspraktika sind vorgesehen, bei dem sich die Firmen ein eigenes Bild vom Bewerber machen können. Die Vorbereitungsmaßnahmen, die sich speziell an Unter-25-Jährige richtet, dauern bis zu zehn Monaten, für Jugendliche mit Behinderung elf Monate. Aber immer gilt: Erster Ansprechpartner ist die Bundesagentur für Arbeit. Auch für weitere Einstiegsqualifizierungen. Die Bundesagentur für Arbeit vermittelt auch Plätze in Betrieben, um an eine Ausbildung heranzuführen. Berufsfelder gibt es genug, und es gilt wie so oft im Leben: Wer einen guten Eindruck hinterlässt, steigert seine Chancen darauf, später auch erfolgreich zu sein.
Weitere Informationen und Beratung unter www.arbeitsagentur.de.