Ausbildungsintegriertes Studium zur Pflegekraft: Pflegerin im Kurzporträt
Wie wird man eigentlich zur ausgebildeten Pflegekraft? MORITZ hat Doris Schässburger bei ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege mit ausbildungsintegriertem Studiengang »Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften« begleitet und mit ihr über die Vorteile der Ausbildung und ihre Zukunftshoffnungen gesprochen.
Was sollte man im Stationsalltag immer dabeihaben? Kuli, Schere und Leukosilk. Denn man vergisst ohne Notizen auf jeden Fall etwas, hat ständig etwas durchzuschneiden und Leukosilk ist sowas wie das Allrounder-Klebeband für Pflegekräfte. Und was sollte man persönlich unbedingt draufhaben? »Motivation, Durchhaltevermögen und die Liebe zum Menschen«, sprudelt es aus Doris Schässburger heraus. Die aufgeschlossene 22-Jährige aus Deckenpfronn weiß, wovon sie spricht, denn sie hat sich für ein besonderes Ausbildungsmodell entschieden: Gesundheits- und Krankenpflege mit ausbildungsintegriertem Studiengang »Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften«. Hinter der langen Bezeichnung verbirgt sich die Verwirklichung ihres Kindheitstraums. Nach dem Abitur sollte ein Studium folgen, in der Pflege zu arbeiten war aber weiter ihr Wunsch. Als sie vom ausbildungsintegrierten Studium des Klinikverbundes Südwest hörte, war klar: So lässt sich alles vereinen.
In ihrem direkten Umfeld regte sich anfangs Widerstand gegen ihre Entscheidung. »Das habe ich gar nicht verstanden. Man ist mit Herz und Motivation bei der Sache – oder eben nicht.« Jeder ihrer Sätze ist pure Überzeugung. Insgesamt wünscht sich Doris mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung für die Pflegeberufe. Immerhin komme mittlerweile mehr in den Köpfen an, dass es top Berufs- und Weiterbildungschancen gibt. »Ich kenne keinen Beruf, bei dem man sich sein ganzes Leben in so viele Richtungen weiterentwickeln und fortbilden kann.« Und das nutzt Doris, auch wenn der Studienanteil einen hohen zusätzlichen Anspruch mit sich bringt. »Aber ich habe mich dafür entschieden und es macht großen Spaß. Außerdem fügt sie hinzu: »Die Ausbildung gehört übrigens, entgegen der Meinung vieler, zu den bestbezahlten in Deutschland.«
Auch zum Schichtsystem hat Doris eine positive Einstellung: »Das gibt es doch in vielen anderen Branchen auch, nur meistens ohne Wechselschichten. Man muss sich eben bewusst dafür entscheiden.« Dafür sei Teamwork im Krankenhaus das A und O – innerhalb der Pflege genauso wie im Zusammenspiel mit anderen Berufsgruppen, das kommt ihr sehr entgegen.
Doch ihre Überzeugung geht darüber hinaus: »Etwas für Menschen zu machen, ist keine Sache, die erst am Krankenhauseingang beginnt oder hinter dem Krankenhausausgang endet, im Gegenteil.« Wenn man Doris Schässburger zuhört, vergisst man fast, dass sie erst mitten in der Ausbildung ist.
Weitere Infos unter: www.akademie-kvsw.de