Die Qual der Wahl: Ausbildung vs. Studium
Es ist die entscheidende Frage, die auch 2020 bei vielen Abiturienten für die eine oder andere schlaflose Nacht sorgt: Ausbildung oder Studium? Hierauf eine allgemeingültige Antwort zu finden, ist natürlich unmöglich. Trotzdem gibt es einige Anhaltspunkte, die bei der Entscheidung durchaus hilfreich sein können.
Zunächst ist es wichtig zu unterscheiden, worauf die jeweiligen Ausbildungswege hinarbeiten. An einer Universität erhält man eine wissenschaftliche Ausbildung mit akademischem Abschluss – vom Bachelor über den Master und Doktortitel bis hin zum Professor. Bei einer Ausbildung hingegen erlernt man seinen Beruf in einem Unternehmen oder einer Institution oder besucht eine Berufsschule. Abschluss ist meistens ein Facharbeiterbrief.
Uni oder Büro?
Der unmittelbare Vorteil einer Ausbildung ist die schnelle finanzielle Unabhängigkeit: Bereits im ersten Ausbildungsjahr erhält man ein Ausbildungsgehalt. Bei einem Studium hingegen müssen oft Studienkredite oder ein Nebenjob dazukommen, um die Lebensunterhaltungskosten und die eventuellen Studiengebühren stemmen zu können. Eine Universität bietet hingegen eine tiefergreifende Berufsvorbereitung mit besseren langfristigen Perspektiven und Verdienstmöglichkeiten für Akademiker. Das erfordert allerdings auch eine Bereitschaft dazu, eigenständig zu lernen. Man taucht in die Materie des jeweiligen Fachgebietes ein und setzt sich mit Forschung auseinander. Bei einem Ausbildungsbetrieb hingegen bleibt es praktisch: Man lernt direkt in der Firma und kann das erlangte Wissen sofort umsetzen. Auch herrschen hier gute Chancen, übernommen zu werden, denn viele Unternehmen bilden ihre Azubis direkt für den eigenen Betrieb aus. Ein Studium hat nach Abschluss in der Regel kein klares Berufsbild. Praktische Kenntnisse müssen – falls man nicht an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften studiert – in einem betrieblichen Praktikum außerhalb der Studienzeiten selbst angeeignet werden. Dafür ist es möglich, nach dem Studium in der Forschung an der Universität selbst angestellt zu werden.
Duales Studium kombiniert die Vorteile
Wer sich nicht für die eine oder die andere Form entscheiden will und die Vorteile von Studium und Ausbildung miteinander kombinieren möchte, kann es mit einem Dualen Studium versuchen. Hier werden Theorie und Praxis direkt miteinander verknüpft – theoretische Vorlesungsphasen wechseln sich ab mit Ausbildungszeiten direkt im Unternehmen. Auch hier verdient man direkt ein festes Ausbildungsgehalt. Allerdings hat alles seine Vor- aber auch Nachteile: So gibt es in einem Dualen Studium nur wenig Freizeit –während andere Studenten Semesterferien haben, hat der Duale Student gerade seine Praxisphase.
Jeder Bereich hat seine Vor- und Nachteile; diese sollte also vor der Entscheidung jeder für sich persönlich abwägen.