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E-Mobilität Fotoliga
Elektroautos sind die Zukunft. Renault ist auf dem deutschen Markt die Nummer eins bei Elektrofahrzeugen. Wie behaupten sich die E-Autos im Alltag? Wo liegen die größten Probleme? MORITZ-Redakteurin Simone Heiland hat nachgefragt. Hendrik Handke vom Renault-Autohaus von der Weppen in Stuttgart stand Rede und Antwort.
Herr Handke, welchen Stellenwert nimmt das Thema E-Mobilität in Ihrem Hause ein?
Vom ersten Tag an einen ganz besonderen. Wir haben sofort erkannt, dass die E-Mobilitäts-Produktpalette von Renault eine absolut schlüssige Ergänzung zu dem aktuellen Angebot der thermischen Fahrzeuge darstellt. Und seit wir in den ersten Jahren, so etwa 2011 bis 2015, fast missionarisch auf vielen Veranstaltungen unterwegs waren, tragen unsere Bemühungen jetzt Früchte. Auch dank mehrerer großer Ausschreibungen, die von Kommunen und öffentlichen Einrichtungen initiiert wurden, und die wir erfolgreich gestalten konnten.
Wo liegen Ihrer Erfahrung nach die größten Probleme?
Man muss natürlich ganz nüchtern erkennen, dass hier ein neues Segment bedient wird, das sich nach über 100 Jahren Verbrenner-Dasein erst beweisen muss. Es gibt viele Vorurteile bei den Verbrauchern, die sehr oft durch pauschalierte und undifferenzierte Medienberichte gefördert werden. Es gibt bei Elektroautomobilen die vergleichbaren Unterschiede in Technik und Effizienz wie bei den thermischen Fahrzeugen. Und dieser Tatsache wird sehr selten Rechnung getragen. Die Probleme liegen nur sehr begrenzt im Fahrzeugangebot, in der Reichweitenthematik oder in der Landeinfrastruktur sondern vielmehr in der Unkenntnis der Menschen.
Wie lassen sie sich lösen?
Indem die etablierten und viel gelesenen Automobilzeitschriften z.B. Fahrtests nicht auf einer Langstrecke Stuttgart-Hamburg durchführen, sondern im Alltagsbetrieb in der Stadt oder auf Landstraßen.
E-Autos sind eine ziemlich teure Angelegenheit. Warum?
Auch hier muss man differenzieren. Der Renault ZOE kostet - abzüglich der staatlichen Förderung (noch bis Ende Juni 2019) und der Rabatte der Hersteller und Händwler - ab 17.100 Euro incl. Mwst. und sehr guter Ausstattung. Für eine höhere Reichweite muss man etwas mehr bezahlen. Die Batterie kann man ab 59 Euro im Monat mieten. Davon machen europaweit über 95 Prozent unserer Kunden Gebrauch.
Was soll man machen, wenn man im Stau steht und der Akku leert sich?
Ausreichend tanken (lacht). Viel entscheidender ist es zu wissen, dass ein Elektroautomobil im Stau keinen Strom verbraucht, ein Verbrenner in der Regel schon. Wenn man den ZOE mit 20 Kilowatt betankt, kann man bis zu zehn Stunden im Stau stehen und hat vor allem keine Abgase ausgestoßen.
Warum würden Sie den Umstieg auf ein Elektroauto empfehlen?
Die Elektromobilität ist ein zusätzliches Mobilitätsangebot mit relativ wenig Umweltbelastung und tollem Einsatzzweck in den Metropolgebieten. Sie verschafft dem Fahrer eine entspannte Fahrweise, einen günstigen 100 km-Verbrauchspreis (ca. vier Euro) und günstige Wartungskosten pro Jahr, zehn Jahre KFZ-Steuerbefreiung und kostenloses Parken in vielen Kommunen. Alle »Elektronauten« - inklusive mir - werden Ihnen sagen: »Wir sind für die Verbrenner verloren.«
Zahlen & Fakten: E-Autos
Anzahl der Elektroautosin Deutschland: Zuletzt waren in Deutschland knapp 98.280 Elektrofahrzeuge unterwegs. Dies entspricht einem Anteil von 0,2 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge. Schwerpunktmäßig gibt es Elektrofahrzeuge zumeist im Süden und Westen der Republik und in den Städten. Anzahl der Elektroautos weltweit: Weltweit findet man rund 1,3 Millionen Elektrofahrzeuge auf den Straßen, wie eine Studie des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) ergab. Die meisten E-Autos, insgesamt rund 400.000, findet man in den USA. Zweitgrößter Markt ist mittlerweile China, gefolgt vom kleinen Japan. Anzahl der Hybrid-Autosin Deutschland: In Deutschland sind derzeit rund 236.710 Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs, davon sind 44.419 Plug-in-Hybride. Dies entspricht einem Zuwachs um 43,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Lebensdauer derAkkus in E-Autos: Die Lebensdauer der in Elektroautos verbauten Akkus ist begrenzt. Experten gehen davon aus, dass Lithium-Ionen-Batterien nach etwa 1.000 Ladevorgängen ausgewechselt werden müssen. Rechnet man mit einer Reichweite von 100 km je Aufladung, hält ein Akku somit rund 100.000 km lang. Je nach Nutzungsintensität des Fahrzeugs bedeutet dies eine Haltbarkeit von ca. fünf bis zehn Jahren.