Es muss nicht immer Fleisch auf den Teller: 2019 absolvierte Robert Marzahn, Küchenchef im Weinsberger Rappenhof, eine Spezialausbildung zum veganen Kochen. Seine persönliche Haltung gab den Ausschlag.
Wenn Robert Marzahn vom Kochen erzählt, spürt man die Leidenschaft. Der 35-Jährige leitet das Küchenteam im bio-zertifizierten Restaurant Rappenhof in Weinsberg. Vor einem Jahr absolvierte er eine Spezialausbildung für veganes Kochen. Dabei war es neben der Freude an Kreativität auch seine persönliche Haltung, die ihn zu diesem Schritt bewogen hat. »Wir müssen unsere Lebensgewohnheiten ändern und können nicht mehr darauf bestehen, dass es jeden Tag Fleisch gibt.« Die Fleischproduktion gehe mit einem sehr hohen Ressourcenverbrauch einher. Eine Ernährung mit deutlich weniger Fleisch trage daher maßgeblich zu einer gerechteren Gesellschaft bei. »Nur wenn wir unsere Ernährungsgewohnheiten ändern, werden wir langfristig genügend Nahrungsmittel für alle zur Verfügung haben. Es muss ein Umdenken stattfinden.« Marzahn macht auf den extrem hohen Rohstoffbedarf aufmerksam, der für die Erzeugung von einem Kilogramm Rindfleisch anfalle: »In jedem Kilo Rindfleisch stecken sechseinhalb Kilogramm Kraftfutter und 155 Liter Wasser. Dazu kommen noch über 15.000 Liter Wasser, die für die Produktion des Futters benötigt wurden.« Auch die aktuell sehr niedrigen Fleischpreise sieht der Koch mit Skepsis. Viele Menschen kritisierten zwar einerseits die Zustände auf einigen Bauernhöfen, wollten aber andererseits für Fleisch nicht viel Geld ausgeben.
Das vegane Zubereiten erfordere viel Kreativität, weiß Marzahn, doch gerade das mache einen guten Koch aus.
Der Rappenhof bietet natürlich weiterhin eine große Bandbreite regionaler Speisen an, darunter auch viele Fleischgerichte. Diese sind jedoch alle von ausgesuchter Qualität und aus regionaler Erzeugung. »Natürlich essen viele unserer Gäste weiterhin gern Braten oder Siedfleisch, das ist völlig in Ordnung. Viele probieren aber auch gern etwas Neues aus. Inzwischen wird im Rappenhof schon sehr viel vegetarisch und vegan gegessen.«
Restaurant Rappenhof
Rappenhofweg 1 · 74189 Weinsberg
Tel. 07134-5190 · www.rappenhof.de
Robert Marzahn verrät das Rezept für ein himmlisches Dessert. Einfach nachmachen und vegan genießen!
1. Für den Boden alle trockenen Zutaten in eine Schüssel geben und vermischen. Dann die flüssigen Zutaten hinzufügen und rasch zu einem gleichmäßigen Teig verrühren.
2. Den fertigen Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Backform (21x25cm) füllen und glatt streichen. Dann im vorgeheizten Backofen bei 180° (Umluft) für ca. 15 Minuten backen. Anschließend komplett auskühlen lassen, aber nicht aus der Form lösen.
3. Für die Milchschicht den festen Teil der Kokosmilch in einen kleinen Topf geben, kurz aufkochen lassen und wieder vom Herd nehmen. Dann die weiße Schokolade und die Nüsse unterrühren, bis sich alles gleichmäßig verbunden hat. Vor dem Weiterverarbeiten etwas herunter kühlen lassen.
4. Nun die Milchcreme gleichmäßig auf dem Boden verteilen und ggf. etwas glatt streichen.
5. Die Schokolade für die Glasur grob hacken und zusammen mit dem Kokosöl im Wasserbad erhitzen, bis sie flüssig wird. Dann langsam und gleichmäßig auf der Milchschicht verteilen. Anschließend für mindestens 60 Minuten im Kühlschrank kalt stellen.