Durch Weinberge und Wälder vorbei an Kloster und Seen. Diese Tour im Westen von Heilbronn und nördlich von Stuttgart ist eine besondere Strecke für Biker mit Lust auf Gastronomie, Kultur und Panorama-Blick.
Die Tour zwischen Heilbronn im Osten, Karlsruhe im Westen und Stuttgart im Süden zählt nicht zu den bekanntesten in der Region. Um so schöner ist diese Strecke, da hier die Romantik kleiner Dörfer, toller Ausblicke und kurvenreicher Strecken gepaart ist mit jeder Menge toller Rastmöglichkeiten und weniger Verkehrsaufkommen. Mit fast 3000 m Höhenunterschied ist zumindest klar, dass kein »Hügel« ausgelassen wird und somit viele schöne Kurven auf der Strecke liegen. Aber auch jede Menge tolle Biergärten und Höhenrestaurants, teils direkt anfahrbar und mit sehenswertem Weitblick über die angrenzenden Landschaften. Eine Tour, die so viele Rastmöglichkeiten bietet, dass man trotz einer Gesamtstrecke von »nur« knapp 140 km einen ganzen Tag damit verbringen kann. Für Hardcore-Atlethen, die nur fahren wollen, etwa drei Stunden.
Wir sind in Leingarten am Höhenparkplatz unterhalb der Heuchelberger Warte gestartet, die einen imposanten Ausblick bietet, falls man den Aufstieg zu Fuss machen möchte. Weiter fahren wir über Schwaigern und dann rüber über den Höhenkamm des Heuchelbergs nach Neipperg. Ein gemütliches Dörfchen mit der Burg des Grafen Neipperg. Dann geht es über Haberschlacht nach Stetten. Ein schöner kurvenreicher Abschnitt durch den Wald, mit teils engen Kurven. Danach weiter über Kleingartach, durch die Weinberge, über den Ottilienberg Richtung Eppingen und den Teilort Mühlbach, bekannt für seine Sandsteingebäude und einen kleinen See mit guter Wasserqualität. Kurz verschnaufen, bevor wir Richtung Kloster Maulbronn aufbrechen. Die Fahrt führt durchs Kraichgau über Leonbronn, Sternenfels und Neuenstein.
In Maulbronn lohnt es sich auf jeden Fall, das Kloster zu besuchen, das Unesco Weltkulturerbe ist. Hier gibt es, außer jeder Menge Kultur, auch tolle Gastronomie im Klosterhof für eine kulinarische Stärkung. Wenn wir wieder aufbrechen, wollen wir fahrerisch bis Gündelbach ein kleines bisschen verschnaufen, bevor es in einen der anspruchsvolleren Teilabschnitte der Strecke nach Häfnerhaslach geht. Viele wunderschöne, teils sehr enge Kurven, die meisten davon im Wald, warten auf den Mopedfahrer bis nach Zaberfeld. Also aufgepasst, da die Sichtverhältnisse schnell wechseln können. Im Zabergäu angekommen, wird der Biker mit zwei schön gelegenen Stauseen verwöhnt. Die größere Ehmetsklinge ist als Badesee in der gesamten Region bekannt und gehört zum Naherholungsgebiet Stromberg-Heuchelberg wie auch der kleinere Katzenbachsee. Ein idyllisches Fleckchen mit viel Grün, im Wald gelegen. Auch an den Ufern der beiden Seen gibt es mehr als genug Ausflugslokale, falls man sich lieber erst hier stärken möchte. Erfrischt ans Werk fahren wir Richtung Güglingen durch Weiler und Pfaffenhofen, bevor wir abbiegen Richtung Eibensbach und nach Ochsenbach. Dann cruisen wir weiter Richtung Freudental. Hier befindet sich ein Highlight: das Grävenitzsche Schloss im Barock-Stil. Seit 2007 ist es im Privatbesitz und wird vor allem als Tagungsstätte und Veranstaltungslocation genutzt. Wer das Schloss nicht besuchen will, fährt in einem grossen Bogen herum und folgt der Straße dann weiter Richtung Tripsdrill. Noch Zeit und Lust für einen weiteren Stopp? Dann kann man auch hier einen Besuch des Freizeitparks oder des in der Nähe gelegenen Wildparadieses Tripsdrill anhängen, wo es u. a. Bären und Wölfe zu sehen gibt. Auf dem letzten Teilstück über Cleebronn und Meimsheim geht es durch Deutschlands größte Lembergermeinde und Heimatstadt des ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss – Brackenheim. Über den lässt sich im kleinen aber feinen gleichnamigen Museum so einiges erfahren.
Wer lieber einen tollen Blick riskieren will, düst weiter Richtung Dürrenzimmern. Hier kann man auf dem »Hörnle« noch einmal vom Höhenrestaurant einen herrlichen Panorama-Blick über die Gegend erhaschen. Weiter runter vom Heuchelberg, dessen Höhenzug wir gerade erlebt haben, wird es jetzt etwas flacher und wir kommen durch Hausen nach Lauffen. Hier gibt es einen Hingucker der etwas anderen Art. Den »Hölderlinkreisel« mit einem ziemlich imposanten Kunstwerk über Deutschlands bedeutenden Dichter Johann Christian Friedrich Hölderlin, in dessen Geburtshaus in Lauffen man das Hölderlinmuseum besuchen kann. Zum Abschluss fahren wir durch die Weinberge und Felder zurück nach Leingarten zum Startpunkt.
Routenfakten: Streckenlänge: Ca. 140 km, Höhenmeter 3.000m, Straßenzustand: Größtenteils gut.