Ehering
Das Brautpaar steckt sich die Eheringe an. Ein unvergesslicher Moment. Seit jeher zählt dieses Ritual fest zu jeder Hochzeit. Aber warum ist das so? Worin begründet sich die Tradition des Eherings?
Bereits die Ägypter, Römer und Griechen in der Antike symbolisierten die Ehe mit Ringen. Im römischen Reich war es vorerst ein gesetzlich geschütztes Recht Ringe zu tragen und somit eine große Ehre. Später entwickelte sich der Ring zu einem Zeichen für Reichtum und für das Versprechen zwischen zwei Menschen. Die Übergabe des Ringes war damals noch eine Anzahlung auf die Hochzeit anstatt ein Symbol für die Liebe. Die Tradition der Römer wurde von den Christen übernommen und fand somit seinen Weg in die Kirche. Lange Zeit stand der Verlobungsring im Vordergrund. Eheringe, wie wir sie heute kennen, gab es zu Beginn gar nicht. Im Mittelalter findet man die ersten Hinweise, dass sowohl der Mann als auch die Frau nach der Verlobung einen schlichten Ring, ohne Diamanten, trugen. Und erst gegen Ende dieser Epoche wurde zwischen einem Verlobungs- und Ehering unterschieden. Der Verlobungsring war mit einem Edelstein verziert, die Trauringe waren damals aus Eisen und hatten eine eher schlichte, runde Form.
Wie auch heute noch symbolisiert der Ring die Unendlichkeit der Liebe, ohne Anfang und ohne Ende. Und wo trägt man den Ehering? In Deutschland trägt man ihn am rechten Ringfinger. In den US A gehört der Ehering zum Verlobungsring an die linke Hand. Doch letztlich ist es jedem selbst überlassen. In der Antike glaubte man, dass vom linken Ringfinger aus die »Vena Amoris« direkt zum Herzen führt. Bei den Germanen war es die rechte Seite. Die katholische Kirche sprach sich im 17. Jahrhundert für links aus. Grund: Der Pfarrer berührt bei der Trauung des Paares die ersten drei Finger der linken Hand - als Symbol für die Dreifaltigkeit. Der Ehering kam dann an den vierten Finger. Es heißt, dass Protestanten aus Protest und wegen ihres Glaubens den Ring bewusst an der rechten Hand trugen. Heute kann der Ehering ganz nach Belieben auf jeder Seite und sogar an jedem Finger getragen werden.