Pschiatrie Schloss Winnenden
Das Bild der Pflege ist beständig im Wandel und muss sich stets neuen Herausforderungen stellen. Gerade die Pflege psychisch Erkrankter rückt in der aktuellen Debatte über die Überalterung der Gesellschaft oft in den Hintergrund. MORITZ hat sich im Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Klinikum Schloß Winnenden über die Arbeit mit den Auszubildenden und die Lerninhalte in diesem faszinierenden Berufsfeld unterrichten lassen. Vier Praxisanleiterinnen stellen ihren Berufsalltag und die Fortbildungsmöglichkeiten vor.
Das Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Klinikum Schloß Winnenden bietet, in Kooperation mit dem Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Rems-Murr gGmbH, Ausbildungsplätze in der Gesundheits- und Krankenpflege an. In der psychiatrischen Pflege gibt es eine Vielzahl an spezifischen Lernfeldern. Auszubildende haben in Praxiseinsätzen die Möglichkeit, Wissen und Können in realen Situationen anzuwenden, zu vertiefen und weiterzuentwickeln.
Im ZfP werden sie dabei von engagierten Praxisanleitenden unterstützt. Sie steuern den Lernprozess der Auszubildenden, indem sie den Lernstand erheben, gemeinsam Lernziele festlegen, Anleitungen durchführen, die Lernentwicklung reflektieren und bewerten. So führt etwa Frau Odesanya, langjährig erfahrene Praxisanleiterin in der Allgemeinpsychiatrie, die Auszubildenden im Erstgespräch an die Aufgaben Pflegender in der Psychiatrie heran. Häufig sind die Patienten mit Persönlichkeitsstörungen nicht viel älter als die Auszubildenden selbst. Die Herausforderung sieht sie in einer professionellen Beziehungsgestaltung. »Eine gute und ehrliche Vertrauensbasis zwischen Patient und Pflegenden ist für mich die Grundlage«, resümiert Odesanya. Besonderen Wert legt sie bei ihren Auszubildenden auf die Entwicklung persönlicher und sozial-kommunikativer Kompetenzen.
Dieses Jahr absolvierte Frau Baumgärtner ihre Weiterbildung als Praxisanleiterin und betreut Auszubildende auf ihrer Station in der Klinik für Suchttherapie und Entwöhnung (KfS). Lerninhalte sind beispielsweise die Krankenbeobachtung von Patienten im Entzug, Nähe und Distanz, motivierende Gesprächsführung und das Verhalten in akuten Krisensituationen. »Mir ist es wichtig, dass Auszubildende nicht nur durch Beobachten lernen, sondern gezielt und mit verschiedenen Methoden. Ich möchte mir die Zeit nehmen um Wissen und Erfahrungen weiterzugeben, denn schließlich sind das unsere Kollegen und Kolleginnen von Morgen«, hofft Baumgärtner.
Unterstützt wird sie in der KfS von Frau Heinrich, die zusätzlich über eine Fachweiterbildung verfügt und für einen Teil ihrer Arbeitszeit für die Praxisanleitung freigestellt ist. In kleinen Lerngruppen bearbeitet sie mit den Auszubildenden konkrete Patientensituationen. Dies soll die Reflexion und den Austausch anregen sowie das gemeinsame Entwickeln von Lösungsstrategien fördern. »Die Auszubildenden lernen ein Verständnis für Suchterkrankungen zu entwickeln und welchen Einfluss diese auf den Menschen und sein Umfeld haben. Durch die tolle Zusammenarbeit der Praxisanleitenden haben alle einen guten Überblick über den Lernfortschritt der Auszubildenden«, fasst Heinrich ihre Erfahrungen zusammen.
In der Klinik für Alterspsychiatrie und- psychotherapie ist Frau Schöllhammer zu 40 Prozent für die praktische Ausbildung zuständig. »Ich kann mit Auszubildenden geplant und intensiv zusammenarbeiten, ob in der Gruppe oder im Einzelkontakt. Der Fokus liegt dabei, je nach Ausbildungsstand, auf den Krankheitsbildern Demenz und Depression, der Pflegeprozessgestaltung einschließlich individueller Konzepte und Methoden, wie z.B. Validation, Aktives Zuhören und Aktivierung.«
Zentrum für Psychiatrie Winnenden
Schloßstraße 50, 71364 Winnenden