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Sie suchen als Berufsanfänger einen Job? Sie haben die Schule, Ihre Ausbildung an einer Berufsschule oder Hochschule beendet? Oder wollen als Quereinsteiger mit erfolgreicher Umschulung oder Weiterbildung eine neue Karriere starten?
Jobselektor Starter erklärt detailliert, wie Ihnen als Berufsanfänger der perfekte Karriere-Start in Ihrem Wunsch-Job gelingt: die cleverste Bewerbungs-Strategie, der Aufbau eines funktionierenden Netzwerkes, trendige Alternativen wie Zeitarbeits-Jobbörsen, Checklisten für den Start in den neuen Job und viele weitere, nützliche Tipps.
1. Job-Check: Legen Sie Ihre Ziele fest!
Vor dem Job kommt der Plan. Definieren Sie also Ihre (Karriere-)Ziele und Ihren konkreten Berufswunsch. Am besten in Bulletpoints nach dem KISS-Prinzip (Keep It Short And Simple).
Welche Themen wecken Ihr Interesse? Haben Sie eine konkrete Vorstellung von Ihrem Wunschberuf? Konnten Sie in diesem Job-Umfeld bereits Erfahrungen sammeln, zum Beispiel über Praktika, Ferienjobs oder eigene Projekte?Wollen Sie direkt einsteigen? Zieht es Sie ins Ausland? Welche Städte in Deutschland führen Ihre Favoritenliste an? Welche Unternehmen kommen in Frage – favorisieren Sie eventuell Firmen in der unmittelbaren Nähe?Wünschen Sie einen befristeten oder einen unbefristeten Vertrag – oder präferieren Sie zunächst Zeitarbeitals wertvolle Orientierungshilfe?Wo können Sie Ihre Stärken optimal nutzen?Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Gibt es Ausschlußkriterien für Arbeitgeber? Welche Argumente sind für Sie bei der Auswahl des Unternehmens relevant? Welche Kompromisse würden Sie eingehen?
2. Tipp Zeitarbeit: Testen Sie zur Orientierung verschiedene Jobs aus!
Ein beliebter Einstieg in das Jobleben für Berufsanfänger ist Zeitarbeit. Auch für Arbeitnehmer, die sich beruflich umorientieren wollen, liegen die Vorteile klar auf der Hand: Die vielfältigen Job-Angebote helfen bei der Suche nach dem Traumjob, denn: Der Arbeitnehmer kann in die jeweiligen Berufsfelder einfach mal „reinschnuppern“. Zudem bieten Zeitarbeitsunternehmen berufliche Qualifikation unter realen Bedingungen im Arbeits-Alltag. Auch für ältere Arbeitssuchende bietet Zeitarbeit neue Chancen auf ein erfülltes Arbeitsleben mit einem intakten sozialen Umfeld.
Weitere Bonuspunkte: Zeitarbeit bietet fast ausschließlich sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse und unterliegt dem allgemeinen deutschen Arbeitsrecht (es gibt also kein spezifisches Kündigungsgesetz für diese Branche). Zeitarbeitnehmer genießen also dieselben Privilegien wie „normale“ Beschäftigte: Es gilt der gesetzliche Kündigungsschutz, die gesetzliche Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Sozialversicherungspflicht, Arbeitsschutz und der gesetzliche Urlaubsanspruch.
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3. So bereiten Sie sich perfekt auf Ihre Bewerbung vor!
Entwerfen Sie eine attraktive Bewerbung, vielleicht sogar eine Bewerbungsstrategie.
Bereiten Sie sich intensiv und gründlich auf das Bewerbungsgespräch vor und überzeugen Sie mit Fach- und Hintergrundwissen sowohl zu der ausgeschriebenen Stelle als auch zu den jeweiligen Unternehmen.
Stellen Sie sich diese Fragen vorab:
- Nutzen Sie neben der „klassischen Bewerbung“ oder Vermittlern wie Zeitarbeitsfirmen auch alternative Methoden in Ihrer Bewerbungsstrategie, wie zum Beispiel Social Media, ein eigenes Blog, ein YouTube-Kanal, ein Podcast?
- Netzwerk/Kontakte: Arbeiten Freunde, Bekannte oder sogar Familienmitglieder in den von Ihnen ausgewählten Unternehmen?
- Gibt es bestimmte Foren oder Netzwerke, die Sie zusätzlich für die Jobsuche nutzen können?
Bewerbung:
- Was verlangt der Arbeitgeber? Anschreiben/Motivationsanschreiben, Lebenslauf (CV), Foto, Zeugnisse.
- Anschreiben: Versuchen Sie einen konkreten Ansprechpartner, zum Beispiel in der Personalabteilung, zu ermitteln. Eine konkrete Anrede ist sympathisch, professionell und zeigt on top Eigeninitiative.
- Sind Stärken, Kompetenzen und Qualifikationen im Lebenslauf (CV) detailliert und korrekt herausgearbeitet?
- Nicht alle Unternehmen verlangen weiterhin ein Foto zum Lebenslauf, da der Fokus allein auf der Qualifikation des Bewerbers ruhen soll. Falls Sie ein Foto hinzufügen wollen – ist dieses aktuell und aussagekräftig?
- Haben Sie bereits eine Website/einen Online-Auftritt? Passt das Design der Bewerbung zu diesem Auftritt?
- Lebenslauf sollte sowohl digital als auch postalisch verschickt werden können.
- Die perfekte Bewerbung für Ihren Start ins Berufsleben!
Bewerbungsgespräch:
- Wie spreche ich mein Gegenüber an? In vielen StartUps wird geduzt, in den meisten Unternehmen ist aber als Anrede das „Sie“ die Regel.
- Habe ich das richtige Outfit gewählt? Auch hier gilt: Informieren Sie sich vorab über das Unternehmen. Beispiel: Bei einem jungen StartUp oder einer Fitnesskette wäre ein eher konservatives Outfit wie Anzug inklusive Krawatte unangebracht.
- Notieren Sie auf einem Merkzettel Ihre wichtigsten Fragen zum Job.
- Arbeiten Sie vorab Ihre eigenen Stärken und Schwächen heraus.
- Zeigen Sie Interesse an dem Unternehmen und dem Job – stellen Sie Fragen!
Bewerbung(en) abgeschickt? Es sind zwei, drei Wochen vergangen und es liegt immer noch keine Antwort vor? Lassen Sie den Kopf nicht hängen. Viele Unternehmen sammeln zunächst über einen längeren Zeitraum die eingehenden Bewerbungen, werten diese dann intern aus und melden sich erst im Anschluss. Da können schon einmal einige Wochen ins Land ziehen.
Tipp: Weiterbewerben! Und aktiv das private Netzwerk und Alternativen, wie zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen, nutzen.
4. Nutzen Sie Beratungsdienste für die Stellensuche!
Sie sind unsicher, ob der angestrebte Beruf wirklich ihr Wunschjob ist? Wie und wo Sie sich bewerben möchten? Wie Sie sich am besten auf ein Bewerbungsgespräch vorbereiten? Kontaktieren Sie Beratungsdienste, die auf Jobsuche und Berufsanfänger spezialisiert sind. Sowohl online als auch offline. Zögern Sie nicht, eventuell sogar einen Termin beim Arbeitsamt zu arrangieren – auch hier erhalten Sie detaillierte Informationen,Service-Broschüren und wertvolle Ratschläge für Ihren Berufseinstieg.
Tipp: Ein Probearbeitstag kann helfen, den neuen Wunschjob besser kennenzulernen und erste Einblicke in den zukünftigen Arbeitgeber zu gewinnen.
5. Aktivieren Sie Ihr Netzwerk!
Ein funktionierendes Netzwerk kann Sie als Berufsanfänger bei der Job-Suche aktiv unterstützen und Ihnen auch wertvolle, erste Einblicke in das Berufsleben geben. Folgende Punkte sollten auf Ihrer Checkliste stehen:
Arbeiten Freunde, Bekannte oder sogar Familienmitglieder in den von Ihnen ausgewählten Unternehmen? Gibt es themenspezifische Foren oder Netzwerke, die Sie on top für die Jobsuche nutzen können? Finden in naher Zukunft Events, Fachvorträge, Recruiting-Veranstaltungen oder Messen statt, die sich thematisch mit Ihren Beruf beschäftigen? Haben Sie immer im Hinterkopf, dass Selbstmarketing auch in Branchen- oder Regional-Gruppenein wichtige Hilfe ist.
Wie haben Sie sich online und im Social Media-Bereich positioniert? Haben Sie ein aussagekräftiges Profil in beruflichen Netzwerk-Communitys wie XING oder LinkedIn? Auch auf diesen Plattformen gibt es zahlreiche Gruppen, die sich mit Ihrem Wunschjob beschäftigen und in denen Recruiter unterwegs sind. Nicht unterschätzen sollten Sie auch Facebook als Netzwerk zur Jobsuche. Zudem: Viele Unternehmen posten hier ihre Jobangebote und es existieren Jobbörsen.
Abschließend sollten Sie überlegen, wie Sie bestehende und neue Kontaktepflegen.
Top-Tipp: Für unvorsehbare Situationen ist eine Vorbereitung nach dem »Elevator Pitch«-Prinzip hilfreich. In 30 Sekunden erklären Sie Ihrem Gegenüber klar und präzise, wer Sie sind, was Sie offerieren und ... welche Vorteile Ihr Angebot für den Gesprächspartner hat.
6. Es geht los - Starten Sie sicher in den neuen Beruf
Sie haben die Bewerbungsphase erfolgreich überstanden? Gratulation!
Jetzt heißt es: Selbstbewusst, aber besonnen und als Team-Player in den Wunschberuf starten. Suchen Sie Verbündete. In den ersten Tagen sind die „neuen Freunde“ meist ebenfalls Neueinsteiger, Praktikanten oder Auszubildende. Versuchen Sie aber auch, die „alten Hasen“ aus dem Unternehmen kennenzulernen. Vorteil: Kollegen, die bereits mehrere Jahre in der Firma arbeiten, wissen alles über die Unternehmens-Interna, den Workflow, die Befindlichkeiten der Kollegen – und natürlich auch die coolsten Plätze und Cafés für die Mittagspause.
Ein zentrales Feld Ihrer Bewertung durch die jeweiligen Vorgesetzten wird, neben der fachlichen Qualifikation, Ihre soziale Kompetenz sein. Üben Sie sich also stets in Geduld (nicht spontan emotional reagieren), hören Sie aufmerksam zu, seien Sie ein Team-Player, bei Ihren Aufgaben konstruktiv und kommunizieren Sie mit Ihren Kollegen und ihren direkten Vorgesetzten.
Zeigen Sie Eigenverantwortung, Ihr Talent und Interesse an Themen – ohne die Kompetenzen Ihrer Kollegen in Frage zu stellen.
Und: Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl. Seien Sie flexibel und anpassungsfähig, machen Sie aus Ihrem Berufseinstieg aber keinen unnötigen Krampf.
7. »Der erste Arbeitstag«
Erwarten Sie nicht zu viel vom allerersten Arbeitstag. Es geht bei Ihrem neuen Job zunächst um das Kennenlernen der Kollegen, Präsentation des Arbeitsplatzes, Bestellen der Arbeitsmaterialien, Einweisen in grobe Arbeitsabläufe, möglicherweise erste Team-Meetings.
Bevor Sie mit all Ihren sicherlich wichtigen Fragen Ihre neuen Kollegen »bestürmen«, erkunden Sie sich, ob es ein firmeneigenes Intranet mit einer Question&Answer (Q&A)-Sektion gibt. Ist diese nicht vorhanden, sammeln Sie Ihre Fragen einfach in einem Dokument und haken Sie bei Ihrem direkten Ansprechpartner am nächsten Tag nach. Folgendes könnte zum Beispiel am ersten Arbeitstag ungeklärt geblieben sein: Haben Sie Zugangsberechtigung zu allen für Sie wichtigen Dateien? Gibt es Parkplätze? Gibt es bestimmte Regelungen für die Mittagspause? Im Krankheitsfall - wem genau melde ich dieses intern?
Ob die im Bewerbungsgespräch kommunizierten und die realen Unternehmensaufgaben übereinstimmen, werden Sie jedoch erst in den folgenden, ersten Wochen feststellen.
Viel Glück im neuen Job und, nicht vergessen: Erscheinen Sie pünktlich!
Mehr Infos gibt es bei equalpersonal und JobSelektor.