Direkt aus der Schule in einen Arbeitsbetrieb zu wechseln ist eine große Herausforderung, die mit einigen Fallstricken versehen ist. Gerade Jugendliche ohne Erfahrung in der Arbeitswelt machen dabei schnell mal Fehler, die beim Arbeitgeber überhaupt nicht gut ankommen.
Gleichzeitig kann es sein, dass sich Azubis über ihre eigenen Rechte nicht im Klaren sind und sich unter Umständen ausnutzen lassen. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Start in den Beruf über die Rechte und Pflichten, die man als Auszubildender hat, zu informieren. Grundsätzlich ist stets darauf zu achten, dass die aufgetragenen Aufgaben sorgfältig ausgeführt werden. Fehler können passieren, sollten aber nicht zur Gewohnheit werden. Ist man sich unsicher, sollten Jugendliche lieber einmal zu viel nachfragen anstatt einfach auf gut Glück loszuarbeiten – sowas kommt beim Arbeitgeber nicht gut an und kann je nach Berufsrichtung und Aufgabe sogar richtig gefährlich sein. Ein pünktliches Erscheinen zu Arbeitsbeginn sollte sich von selbst verstehen – kein Arbeitgeber mag dauerhafte Zu-spät-Kommer, erst recht nicht, wenn dann auch noch früher wieder gegangen wird. Auf eine dem jeweiligen Beruf angemessene Kleidung sollte.ebenfalls geachtet werden. Manche Betriebe stellen Sicherheitskleidung oder Uniformen, ansonsten sollte vor dem ersten Arbeitstag sicherheitshalber nachgefragt werden. Gleiches gilt für das Tragen von Ohrringen oder Piercings – ob das im Betrieb während der Arbeitszeiten erlaubt ist, sollte vorab mit dem Chef geklärt werden. Für Berufseinsteiger vielleicht nicht sofort ersichtlich, trotzdem überaus wichtig: Über Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse muss grundsätzlich absolutes Stillschweigen gewahrt werden. Sich nicht daran zu halten ist ein Entlassungs- und im Extremfall sogar Klagegrund. Bleibt man von der betrieblichen Ausbildung oder vom Berufsschulunterrich fern, so besteht eine Benachrichtigungspflicht – inklusive Angabe der Gründe für das Fehlen.t Das Leben als Auszubildender ist aber nicht nur eine endlose Liste von Pflichten. Als Azubi hat man in Deutschland auch Rechte, die man sich bewusst machen sollte. Es besteht Anspruch auf einen Vertrag, in dem genau festgelegt ist, was sie lernen und welche Tätigkeiten der Arbeitgeber von ihnen verlangt. Hinzu kommen das Recht auf faire Arbeitszeiten, Urlaub und, am Ende, ein qualifizierendes Zeugnis, das Azubis unter Umständen aber selbst einfordern müssen. Zu den Pflichten eines Ausbilders gehört an erster Stelle, dass er dem Azubi alle Fertigkeiten und Kenntnisse vermitteln muss, die für die Ausbildung erforderlich sind. Dazu gehört auch, dass er den Azubi für Berufsschule und Prüfungen freistellen muss. Kommt es zur Insolvenz des Betriebes, sollte der Arbeitgeber seinem Azubi einen neuen Betrieb vermitteln.