v.l.n.r Prof. Dr.-Ing. Mohamed Ibrahim vom Studiengang Energiemanagement, Umweltminister Franz Untersteller MdL, Thomas Speidel Präsident Bundesverband Energiespeicher, Moderator Werner Eckert Leiter der SWR Umweltredaktion, Eckard Veil Vorstand ZEAG Energie AG und Stefan Siegmund Stellvertretender Bereichsleiter dena
Die Plätze des Hörsaals reichten nicht aus, als der Studiengang Energiemanagement zu einem Vortragsabend zum Thema Mobilitäts- und Energiewende einlud.
Die Brisanz des Themas lockte derart viele Gäste an den Campus Künzelsau, dass die Reinhold-Würth-Hochschule zusätzlich das Foyer bestuhlte und eine Videoübertragung einrichtete. Gleich zu Beginn der Veranstaltung zeigte sich, dass es sich um ein sachkundiges Publikum handelte: Als Werner Eckert, Moderator der Veranstaltung und Leiter der SWR Umweltredaktion, die Frage stellte: „Wer ist mit dem Elektroauto hier?“, hoben rund ein Drittel der Teilnehmer die Hände und Werner Eckert erklärte, dass er noch nie eine solche Resonanz auf die Frage erhalten habe.
Umweltminister Franz Untersteller, der privat begeisterter Nutzer eines Elektrofahrzeugs ist, eröffnete die Reihe der Impulsvorträge mit dem Thema „Elektromobilität und Digitalisierung am Beispiel Norwegens“. In Norwegen sieht der Umweltminister ein Vorbild für den grundlegenden Technologiewandel. Die landesweite Stromversorgung des Staates erfolgt zu fast 100 Prozent aus erneuerbaren Energien und die Neuzulassung von Autos mit alternativen Antriebsarten lag im vergangenen Jahr bei über 50 Prozent. Der norwegische Staat setzt Anreize zur Nutzung von Elektromobilität, indem er den Kauf von Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb stark besteuert und den Besitzern von Elektrofahrzeugen, beispielsweise mit der kostenlosen Nutzung von Mautstraßen und Fähren, entgegenkommt.
Thomas Speidel, Geschäftsführer des familiengeführten mittelständigen Unternehmens ADS-TEC GmbH und Präsident des Bundesverbands Energiespeicher, erklärte zunächst, dass ihm die Ausrichtung des Studienganges Energiemanagement sehr gut gefalle. Dieser befasst sich beispielsweise mit den Themen Mobilitäts- und Energiewende. In seinem Vortrag betonte Thomas Speidel die Notwendigkeit von elektrischen Energiespeichern zur Unterstützung der Schnellladung von Elektrofahrzeugen.
Eckhard Veil, Vorstand der ZEAG Energie AG, stimmte seinem Vorredner zu und hob gleichzeitig den Nutzen von Stromspeichern für die Qualität der elektrischen Energieversorgung hervor. Stromspeicher seien eine wichtige Ergänzung zum Erhalt der Versorgungssicherheit, bei einer Belastung des Netzes durch Schnellladevorgänge für Elektrofahrzeuge und dem gleichzeitigen Umstieg auf regenerative Energien.
Stefan Siegemund von der Deutschen Energieagentur GmbH lenkte den Blick auf den Einsatz der sogenannten e-fuels. welche unter Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt werden. Im Rahmen einer von ihm vorgestellten Studie wurden verschiedenen Szenarien der Zukunftsmobilität definiert und auf das Jahr 2050 hochgerechnet. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass synthetische Brennstoffe selbst bei einem hohen Anteil von Elektromobilität unverzichtbar sein werden.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Podiumsdiskussion mit den Referenten, moderiert von Werner Eckert. Prof. Dr.-Ing. Mohamed Ibrahim vom Studiengang Energiemanagement nahm als Spezialist für Fragen über elektochemische Speichertechnologien an der Diskussion teil. Im Anschluss an die Fragen Werner Eckerts stellten sich die Diskussionsteilnehmer den Fragen des Publikums. Hierbei kamen auch Studierende der Reinhold-Würth Hochschule zu Wort.
Der lebhafte Austausch bestätigte abschließend nochmals die Aktualität sowie die gesellschafts-, umwelt- und wirtschaftspolitische Bedeutung des Themas; ein Thema, das umtreibt und angeht. Der Studiengang Energiemanagement als Veranstalter freut sich über die gelungene, spannende und kurzweilige Veranstaltung. "Wir hoffen, mit dieser Veranstaltung einen Beitrag zur Verankerung des Themas in der Region geleistet zu haben." sagte der Studiendekan Prof Dr.-Ing. Ekkehard Laqua.